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Schweizer Corona-Massnahmen im Vergleich
Aus 10 vor 10 vom 20.10.2020.
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Coronavirus Hohe Infektionszahlen: So handeln andere europäische Länder

Im 7-Tage-Schnitt liegt die Schweiz bei 312 Neuinfektionen pro Million Einwohner. Die Kurve steigt steil an. Trotzdem beschränkt man sich bei den Anti-Corona-Massnahmen auf eine Maskenpflicht in Gebäuden und im ÖV, verzichtet aber auf Ausgangssperren. Grossveranstaltungen finden in den meisten Kantonen weiterhin statt. Anders in weiten Teilen Europas.

Belgien

Belgien ist europaweit besonders stark vom Coronavirus betroffen: 700 Neuinfektionen pro Million Einwohner im 7-Tage-Schnitt. Die Regierung versucht nun, den rasanten Anstieg zu bremsen: Cafes, Bars und Restaurants müssen für mindestens zwei Wochen schliessen und seit gestern Nacht gilt eine Ausgangssperre ab Mitternacht. Auch eine wieder verschärfte Maskenpflicht soll helfen – doch die Menschen bleiben skeptisch.

SRF-Brüssel Korrespondent Michael Rauchenstein:

Die Neuinfektionen gefährden das Gesundheitssystem. Darum soll man auch keinen Coronatest mehr machen, falls man keine Symptome hat – um die Labore zu entlasten. Wer kann, soll von zu Hause aus arbeiten und ausserhalb der eigenen Wohnung darf man nur noch eine Person ohne Maske treffen. Einen zweiten Lockdown möchte man hier auf jeden Fall verhindern und hofft nun, dass sich die Belgierinnen und Belgier besser an die Vorschriften halten.

Österreich

Auch Österreich verschärft seine Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Dabei registriert das Land mit 154 Neuinfektionen auf eine Million Einwohner im 7-Tage-Schnitt noch weit weniger Fälle als die Schweiz. Um einen weiteren Anstieg zu verhindern, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz Kontaktbeschränkungen angekündigt: Maximal sechs Personen dürfen sich ab Freitag bei privaten Zusammenkünften in Innenräumen treffen und zwölf Menschen im Freien – möglichst immer mit Maske. Ausserdem wurde schon im September in einigen Bundesländern die Sperrstunde für Lokale auf 22 Uhr vorverlegt.

SRF-Österreich-Korrespondent Peter Balzli:

Im Vergleich zur Schweiz hat Österreich von Anfang an meist die härteren Corona-Massnahmen ergriffen. Mit gutem Erfolg und hoher Akzeptanz in der Bevölkerung. Allerdings galten am Anfang fast fürs ganze Land die gleichen Regeln. Mittlerweile ist daraus ein regionaler Massnahmen-Flickenteppich geworden, dessen Erfolg nicht mehr klar ersichtlich ist. Wenn die Zahlen jetzt weiter steigen sollten, dann kriegt nicht nur das österreichische Gesundheitssystem ein Problem, sondern sehr bald wahrscheinlich auch die Regierung.

Frankreich

In Frankreich liegen die Neuinfektionen höher als in der Schweiz, wenn auch nicht mehr viel. 346 Neuinfektionen auf eine Million Einwohner werden hier im 7-Tage-Schnitt gezählt. Im Kampf gegen die drastisch ansteigenden Corona-Zahlen gelten in Paris und anderen Metropolen seit dem Wochenende nächtliche Ausgangssperren. Das betrifft rund 20 Millionen Menschen. Auch ein Gesundheitsnotstand ist seit Samstag wieder in Kraft. Mit ihm kann die Regierung Einschränkungen per Verordnung durchsetzen.

SRF-Frankreich-Korrespondentin Alexandra Gubser:

Noch ist es kein Lockdown in Frankreich. Aber ein extremer Slowdown. Seit Samstag gilt in Ballungszentren wie Paris, Lyon oder Marseille eine Sperrstunde zwischen 21 und 6 Uhr, für Restaurants, Theater, Kinos und Geschäfte. Die strikte Maskenpflicht gilt sowieso im ganzen Land, ob draussen auf der Strasse, in den Läden oder im Büro. Man wird allerdings erst in rund 2 Wochen sehen, ob sich mit diesen Massnahmen die exorbitant hohe Zahl an Ansteckungen senken lässt.

Während der Lockdown also in anderen Ländern näher rückt, bleibt die Schweiz relativ gelassen – noch.

10vor10, 20.10.2020, 21:50 Uhr

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