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Demonstrationen in Peru Präsidentin erklärt Ausnahmezustand für Lima und weitere Städte

  • In Peru hat Präsidentin Dina Boluarte über verschiedene Landesteile den Ausnahmezustand verhängt.
  • Betroffen sind unter anderen die Hauptstadt Lima und die touristische Stadt Cusco in den Anden.
  • Bei Protesten gegen Präsidentin Boluarte sind in Peru in den vergangenen Wochen über 40 Menschen ums Leben gekommen.
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Aus dem Archiv: Politische Krise in Peru hält an
Aus Tagesschau vom 22.12.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 31 Sekunden.

Die Regierungszeitung «El Peruano» hat das Dekret zum Ausnahmezustand veröffentlicht. Dieses gilt für 30 Tage und gibt der Armee das Recht, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Betroffen sind unter anderem die Regionen um Lima, Callao, Cusco und Puno. In Puno gilt zudem eine Ausgangssperre von 20 bis 4 Uhr. Verfassungsmässige Rechte wie die Versammlungs- und Bewegungsfreiheit werden durch das Dekret eingeschränkt.

Peru wird seit der Amtsenthebung und Verhaftung des linksgerichteten Präsidenten Pedro Castillo am 7. Dezember von Unruhen erschüttert. Ihm wird vorgeworfen, dass er widerrechtlich das Parlament auflösen wollte, um einem Amtsenthebungsverfahren zu entgehen. Castillos Anhänger fordern die Freilassung des Politikers, den Rücktritt seiner Nachfolgerin Dina Boluarte und eine Auflösung des Parlaments, um unverzüglich Neuwahlen abzuhalten.

Bereits 42 tote Demonstranten

Im Zuge der wochenlangen Proteste starben seit Anfang Dezember mindestens 42 Menschen. Die Staatsanwaltschaft gab an, dass 355 Zivilisten und 176 Polizisten verletzt und 329 Bürger verhaftet wurden – alle im Zusammenhang mit den regierungsfeindlichen Strassenprotesten.

Viele Menschen stehen um einen Sarg, der mit einer rot-weissen Peru-Flagge umwickelt ist. Darauf sind Blumen.
Legende: Menschen tragen den Sarg eines Mannes, der bei gewaltsamen Protesten Anfang dieser Woche starb, durch die Stadt Juliaca. (11. Januar 2023) REUTERS / Pedro Anza

Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte hat sich bei der Bevölkerung für die vielen Opfer entschuldigt, die in den vergangenen Wochen bei Protesten im ganzen Land zu beklagen waren. «Ich verstehe und teile Ihre Empörung, der Staat hat eine grosse Schuld gegenüber dem Land», sagte Boluarte in einer Ansprache an die Nation am Freitagabend.

Viele Rücktritte – jedoch nicht Boluarte

Boluarte lehnt aber Rücktrittsforderungen ab. Stattdessen habe sie den Kongress aufgefordert, die Wahlen vorzuziehen. Die Präsidentin teilte weiter mit, dass der Innenminister, der Arbeitsminister und die Frauenministerin angesichts der Demonstrationen zurückgetreten seien.

Bouarte mit geballten Händen auf einem geschnitzten Holzstuhl. Dahinter die rot-weisse Flagge Perus.
Legende: Die neue Präsidentin Boluarte ist die erste Frau an der Spitze Perus. Vorher war sie unter Castillo Vizepräsidentin sowie Ministerin für Entwicklung und soziale Inklusion. REUTERS / Angela Ponce

Boluarte ersetzte den zurückgetretenen Innenminister Víctor Rojas am Freitag sofort mit Vicente Romero, einem hochrangigen Polizeibeamten im Ruhestand. Vor seinem Rücktritt war Innenminister Rojas massiv wegen der Gewaltanwendung der Polizei gegen Demonstranten kritisiert worden.

Frauenministerin Grecia Rojas wurde nach ihrer Demission durch Nancy Tolentino ersetzt. Auch der neue Arbeitsminister Luis Alfonso Adrianzén leistete seinen Amtseid. Sein Vorgänger Eduardo García war am Donnerstag wegen des Umgangs der Regierung mit den Protesten zurückgetreten.

SRF 4 News, 15.01.2023, 12:30 Uhr;

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