Wer war der Angreifer vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame? Ermittlerkreisen zufolge handelt es sich bei dem Angreifer um einen aus Algerien stammenden 40-jährigen Doktoranden der Informationswissenschaft an der Universität Lorraine in Metz in der ostfranzösischen Region Lothringen. Der Mann habe Ausweispapiere bei sich getragen. Geboren wurde er demnach im Januar 1977 in Algerien. Über seinen Gesundheitszustand nach der Attacke ist momentan noch nichts bekannt.
Wie stark radikalisiert war der Mann? Universitätspräsident Pierre Mutzenhardt sagte einem örtlichen Radiosender, der Mann habe keine Auffälligkeiten gezeigt. Sein Doktorvater Arnaud Mercier sagte im französischen Fernsehen, der Student habe «nach aussen hin keine übermässige Anhängerschaft zum Islam gezeigt». Und weiter: «Als ich ihn kannte, hatte er eine prowestliche, prodemokratische Anschauung». Seit November habe er allerdings nichts mehr von ihm gehört. Dies habe ihn stutzig gemacht.
War er ein verwirrter Einzeltäter? Das ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Mittlerweile wurde bei einer Razzia ein Video gefunden, auf dem der Angreifer einen Eid auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geleistet habe. Das bestätigten Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur. Es wird momentan abgeklärt, ob es sich um einen Einzeltäter handelt oder um einen von Hintermännern unterstützten Extremisten.
Was spricht sonst noch für die Extremismus-These? Beim Angriff auf die Polizeipatrouille hat der Mann mit einem Hammer auf einen Beamten eingeschlagen und dabei geschrien: «Das ist für Syrien». Ein weiterer Polizist eröffnete daraufhin das Feuer und stoppte ihn. Der verletzte Angreifer habe sich als «Soldat des Kalifats» bezeichnet, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise – diesen Begriff benutzt die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für ihr Herrschaftsgebiet. Bislang liegt allerdings noch keine Bekennernachricht des IS vor. Auch wurden keine weiteren Festnahmen bekannt.