- Der ehemalige republikanische US-Senator und Präsidentschaftskandidat Bob Dole ist 98-jährig verstorben.
- Dies teilte die Elizabeth Dole Foundation in einer Erklärung auf Twitter mit.
- Dole bewarb sich dreimal um die US-Präsidentschaft und kandidierte zweimal als Vizepräsident der USA.
Dole, der für seinen selbstironischen bis bissigen Humor bekannt war, sei am Sonntagmorgen friedlich eingeschlafen, teilte die Stiftung seiner Frau Elizabeth mit. Er gab im Februar bekannt, dass bei ihm Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde und er mit einer Behandlung beginnen würde. «Er hat den Vereinigten Staaten von Amerika 79 Jahre lang treu gedient», schreibt die Stiftung weiter.
Dole hat als Abgeordneter, Senator und Präsidentschaftskandidat Jahrzehnte der US-Politik mitgestaltet. Er war bei der Wahl 1976 als Präsident Gerald Fords Vize-Kandidat angetreten, bei der Wahl setzte sich jedoch der Demokrat Jimmy Carter durch.
Kriegsveteran und Jurist
Bei der Präsidentschaftswahl 1996 trat er gegen den damals amtierenden Demokraten Bill Clinton an, der sich eine zweite Amtszeit sichern konnte. Danach zog sich Dole aus der Politik zurück.
Der aus dem mittleren Westen stammende Politiker diente im Zweiten Weltkrieg im US-Militär und wurde in Italien verwundet. Später studierte er Jura, wurde Staatsanwalt und ging schon 1960 als Abgeordneter in die Politik.
Opposition zu Bill Clintons Politik
Acht Jahre später wurde Dole, der dafür bekannt ist, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen, für seinen Heimat-Bundesstaat erstmals in den US-Senat gewählt. In seinen drei Jahrzehnten im US-Senat war er viele Jahre Fraktionsvorsitzender der Republikaner.
Zusammen mit dem Minderheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, Newt Gingrich, bemühte er sich ab 1993 erfolgreich, die Politik des neuen Präsidenten Clinton zu verhindern. Auch die von Clinton angestrebte Gesundheitsreform fiel der Opposition der Republikaner zum Opfer.
Von 1995 bis Mitte 1996 war Dole Mehrheitsführer im Senat – und konnte Clintons Politik nun viel effektiver ausbremsen, bevor er sich zur Kandidatur gegen ihn entschloss und sein Senatsmandat aufgab.