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Druck gegen Universität US-Regierung: Ausländer dürfen nicht in Harvard studieren

  • Die US-Regierung will die Elite-Universität Harvard daran hindern, internationale Studierende aufzunehmen.
  • Heimatschutzministerin Kristi Noem habe entsprechende Schritte eingeleitet, teilte ihr Ministerium in Washington mit.

Damit Bildungseinrichtungen in den USA internationale Studierende aufnehmen dürfen, benötigen sie eine spezielle Zertifizierung im Rahmen eines Bundesprogramms, das vom Heimatschutzministerium verwaltet wird. Diese Zertifizierung für das Austauschprogramm will das Ministerium für innere Sicherheit Harvard entziehen.

Als Konsequenz dürfte die Universität Harvard keine neuen Studierenden aus dem Ausland mehr aufnehmen, heisst es in einer Mitteilung. Bereits eingeschriebene Studierende aus dem Ausland müssten sich demnach an anderen Hochschulen einschreiben – andernfalls verlören sie ihren Aufenthaltsstatus in den USA.

Menschen vor einem grossen historischen Backsteingebäude auf einem Campus.
Legende: Mit dem neuesten Schritt erhöht die Trump-Regierung den Druck auf die Universität Harvard in Cambridge weiter: Ausländerinnen und Ausländer sollen bald nicht mehr in Harvard studieren dürfen. Keystone/AP Photo/Steven Senne

Ob und in welchem Umfang der Entzug rechtlich Bestand haben wird, ist unklar.

In der Mitteilung der US-Regierung wird die Universität beschuldigt, sie sei für die Förderung von Gewalt und Antisemitismus verantwortlich und arbeite mit der chinesischen kommunistischen Partei zusammen. In Harvard sind derzeit fast 6800 ausländische Studierende aus mehr als 100 Ländern eingeschrieben.

Streit um politische Ausrichtung der Uni

Die Massnahme ist Teil eines anhaltenden Konflikts zwischen der Regierung von US-Präsident Donald Trump und Hochschulen, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft. Anders als andere Universitäten widersetzt sich Harvard weitreichenden politischen Vorgaben aus Washington – etwa zu Zulassungsverfahren, Diversitätsprogrammen und Personalentscheidungen. Die Hochschule geht juristisch dagegen vor.

Im Zuge des Streits hat die Trump-Regierung der Elite-Universität im Bundesstaat Massachusetts bereits Fördermittel in Milliardenhöhe gestrichen oder eingefroren. Zur Begründung hiess es unter anderem, Harvard sei nicht entschieden genug gegen Antisemitismus auf dem Campus vorgegangen. Angesichts der finanziellen Einschnitte hatte Harvard-Präsident Alan Garber zuletzt angekündigt, auf ein Viertel seines Gehalts zu verzichten.

Für viele US-Hochschulen sind die Einnahmen internationaler Studierender ein wichtiger Teil des Budgets – auch weil diese oft deutlich höhere Studiengebühren zahlen als inländische Studierende.

SRF 4 News, 22.05.2025, 21 Uhr ; 

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