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Dürre in Europa Wichtiges spanisches Feuchtgebiet ausgetrocknet

  • Im Süden Spaniens ist eines der wichtigsten Feuchtgebiete Europas ausgetrocknet.
  • Die letzte Lagune des Nationalparks Coto de Doñana ist vollkommen trocken, wie die spanische Zeitung «El País» und regionale Medien berichten.
  • Als Gründe gelten die übermässige Entnahme von Grundwasser etwa für Erdbeerfelder und den Tourismus sowie die langandauernde Dürre, die vom Klimawandel verstärkt wird.
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Aus dem Archiv: Fast die Hälfte Europas von Dürre bedroht
Aus Tagesschau vom 23.08.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 19 Sekunden.

Im 1969 gegründeten Nationalpark, der zusammen mit einer als Naturpark geschützten Fläche und einer «Pufferzone» knapp 1300 Quadratkilometer umfasst, geht der Grundwasserspiegel schon seit Jahren dramatisch zurück, wie WWF und andere Umweltschutzorganisationen klagen.

Der Grund: Legale und illegale Brunnen werden benutzt, um grosse Wassermengen abzuzweigen. Mit dem Wasser werden Touristen versorgt und landwirtschaftliche Anbauflächen bewässert – vor allem Erdbeerfelder. Diese Produktion erhöht auch die Nitratbelastung des Wassers.

Die fast ausgetrocknete Lagune Santa Olalla im Nationalpark Coto de Doñana.
Legende: Auf dieser Aufnahme von Mitte August aus dem Nationalpark Coto de Doñana ist noch etwas Wasser zu sehen. Mittlerweile ist die letzte Lagune, Santa Olalla, vollkommen ausgetrocknet. IMAGO / El Mundo

Im vergangenen Jahr gab der EU-Gerichtshof in Luxemburg einer Klage der EU-Kommission gegen Spanien wegen unterlassenen Schutzes des Nationalparks teilweise statt. Das Land unternehme «keine geeigneten Schritte, um die Verschlechterung von geschützten Lebensräumen in den Feuchtgebieten zu verhindern», hatte die EU-Kommission 2019 bei ihrer Klage geschrieben.

Illegal gebohrte Brunnen

In diesem Sommer haben die Behörden bisher 71 illegal gebohrte Brunnen versiegelt, wie «El País» berichtete. Allerdings bohrten die betroffenen Bauern für jeden verschlossenen Brunnen einen neuen, weil die Erträge durch Erdbeeren höher als die Strafgelder seien. Die konservative Regionalregierung von Andalusien will die Anbauflächen für Erdbeeren sogar noch ausweiten.

Das Feuchtgebiet entlang des Flusses Guadalquivir weist eine einzigartige Vielfalt an Ökosystemen auf. Es beherbergt eine reiche Fauna und Flora, darunter gefährdete Arten wie den Kaiseradler, den Iberischen Luchs und die Maurische Landschildkröte. Weiterhin gibt es Wanderdünen, endlose Strände, Wälder, Buschwerk und Sumpfgebiete. Der Nationalpark ist auch ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel.

SRF 4 News, 03.09.2022, 16 Uhr;

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