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Ebola-Virus im Kongo Erster Ebola-Fall in der Grossstadt Goma

  • Das Ebola-Virus hat die kongolesische Grossstadt Goma erreicht.
  • Das Gesundheitsministerium bestätigte den ersten Fall in der Zwei-Millionen-Stadt an der Grenze zu Ruanda.
  • Allerdings sehen die Behörden ein geringes Risiko einer Ausbreitung.

Bei der infizierten Person handle es sich um einen Pastor, der in der Stadt Butembo gewesen sei, hiess es. Der Mann sei am Sonntagmorgen in einem Bus in der Provinz Nord-Kivu in Goma eingetroffen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Ein Ebola-Test sei positiv ausgefallen. Der Mann hatte demnach vor knapp einer Woche erste Symptome einer Infektion.

Karte des Kongo mit den eingezeichneten Städten Goma und Kinshasa.
Legende: SRF

Das Risiko einer Ausbreitung der tödlichen Krankheit in Goma sei aber gering, erklärte das Ministerium. Der Mann und die 18 anderen Passagiere des Busses seien «schnell identifiziert» worden. Die Passagiere und der Busfahrer würden nun gegen Ebola geimpft. Das ostkongolesische Goma ist bislang die grösste Stadt des Landes, in der ein Ebola-Fall registriert wurde.

WHO beruft Notfall-Ausschuss ein

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prüft, ob eine «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» ausgerufen werden muss. Er werde so schnell wie möglich den dafür nötigen Expertenausschuss einberufen, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Ebola-Konferenz in Genf. «Wir sind zuversichtlich, dass die getroffenen Massnahmen greifen und hoffen, dass es keine weitere Ansteckung in Goma gibt.»

Seit dem Ausbruch vor einem Jahr sind im Kongo fast 2500 Menschen erkrankt und mehr als 1660 ums Leben gekommen. Es werde kaum gelingen, den Ausbruch zu beenden, wenn nicht mehr Mittel zur Verfügung gestellt würden, warnte Uno-Nothilfekoordinator Mark Lowcock.

Mehr als 1650 Tote seit August

Im Kongo war im August eine Ebola-Epidemie ausgebrochen. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums vom Wochenende starben bislang mehr als 1650 Menschen an den Folgen der Krankheit.

Mehr als 690 Patienten konnten demnach geheilt werden. Erschwert wird der Kampf gegen Ebola durch Angriffe bewaffneter Milizen auf Behandlungszentren.

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