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Ehemalige Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu weiteren sieben Jahren Haft verurteilt

  • Ein von der Militärjunta kontrolliertes Gericht in Myanmar hat die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi wegen mehrerer Korruptionsvorwürfe schuldig gesprochen.
  • Sie wurde zu weiteren sieben Jahren Haft verurteilt.
  • Insgesamt wurde die Friedensnobelpreisträgerin damit wegen verschiedener angeblicher Vergehen – darunter Anstiftung zum Aufruhr – zu 33 Jahren Gefängnis verurteilt.
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Archiv: Militärputsch in Myanmar: Aung San Suu Kyi verhaftet
Aus Tagesschau vom 01.02.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 29 Sekunden.

Suu Kyi befindet sich seit sechs Monaten in Einzelhaft in einem Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw, nachdem sie nach dem Militärputsch vom Februar 2021 zunächst unter Hausarrest gestellt worden war.

Wer ist Aung San Suu Kyi?

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Legende: Keystone/AP Photo/Aung Shine Oo

Suu Kyi ist die Tochter eines im ehemaligen Burma gefeierten Helden im Kampf um die Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialherrschaft Grossbritannien. Suu Kyi hatte zwischen 1989 und 2010 insgesamt rund 15 Jahre unter Hausarrest verbracht. 1991 erhielt sie den Friedensnobelpreis.

Sie stand an der Spitze der Demokratiebewegung, die sich gegen das schon seit 1962 regierende Militär auflehnte. Im Jahr 2010 kam sie frei und führte ihre Partei fünf Jahre später bei Wahlen an die Macht.

Es handle sich um die letzten Urteile in insgesamt 19 Verfahren, die gegen die 77-Jährige eingeleitet worden waren. Gegen das neuste Urteil wollen ihre Anwälte Berufung einlegen.

Prozessauftakt war im Juni 2021. Die Verfahren fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Suu Kyis Anwälte durften nicht mit Medienvertretern sprechen. Beobachter sprachen von Schauprozessen und werteten die Anklagen als Versuch der Junta, die eigene Macht zu sichern.

Chaos und Gewalt in Myanmar

Die Generäle hatten ihren Umsturz mit angeblichem Betrug bei der Wahl im November 2020 begründet, die Suu Kyi mit ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie klar gewonnen hatte. Beweise legten sie keine vor.

Viele Menschen demonstrieren in Bangkok auf der Strasse.
Legende: Demonstranten versammelten sich am 19. Dezember 2022 vor der Botschaft von Myanmar in Bangkok, um gegen die Militärregierung von Myanmar zu protestieren. IMAGO/ ZUMA Wire

Seither versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Die Junta versucht, den Widerstand in der Bevölkerung mit aller Gewalt zu unterdrücken. Immer wieder geht sie brutal gegen Gegner vor.

Der Gefangenenhilfsorganisation AAPP zufolge wurden seit dem Putsch mehr als 2600 Menschen getötet und mehr als 16'600 festgenommen.

SRF 4 News, 30.12.2022, 8:00 Uhr;

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