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Schwerer Fall von sexuellem Missbrauch an Kindern vor Gerich
Aus Tagesschau vom 17.08.2020.
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Eigene Tochter gefilmt Prozessbeginn im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach

  • Der Prozess gegen einen zentralen Verdächtigen im deutschlandweiten Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach hat im zweiten Anlauf in Köln begonnen.
  • Ein Feueralarm hatte zur Absage des Prozessauftakts am vergangenen Montag geführt.
  • Die Staatsanwaltschaft warf dem 43-jährigen Angeklagten unter anderem vor, immer wieder seine 2017 geborene Tochter sexuell missbraucht zu haben.

Der Angeklagte habe gezielt Zeiten ausgenutzt, in denen seine Ehefrau nicht zu Hause war, so die Staatsanwaltschaft weiter. Den Grossteil der Taten habe er mit seinem Smartphone dokumentiert, um das Material über diverse Online-Dienste an gleichgesinnte Chat-Partner zu verschicken.

Der Deutsche ist für die Ermittler eine zentrale Figur im landesweiten Missbrauchskomplex, der durch Ermittlungen in der westdeutschen Stadt Bergisch Gladbach ins Rollen gekommen war.

Angeklagter half Ermittlern

Mit Durchsuchungen bei dem Familienvater im Herbst 2019 war der ganze Fall ins Rollen gekommen. Polizisten fanden nicht nur riesige Mengen kinderpornografischen Materials – sie stiessen auch auf digitale Kontakte zu anderen Männern. Mittlerweile werden Spuren in Foren, Gruppenchats und Messenger-Diensten zu Tausenden möglichen Verdächtigen verfolgt. Der Angeklagte soll bereits bei der Identifizierung seiner Chat-Partner geholfen haben.

Mittlerweile werden Spuren in Foren, Gruppenchats und Messenger-Diensten zu Tausenden möglichen Verdächtigen verfolgt. Der Angeklagte soll bereits bei der Identifizierung seiner Chat-Partner geholfen haben. Nach Angaben des Gerichts ist zudem eine Einlassung im Prozess angekündigt. Der eigentliche Prozessbeginn in der Vorwoche hatte wegen eines Brandes im Gericht verschoben werden müssen. Um den formalen Anforderungen zu genügen, war die Sache vom Gericht nur kurz aufgerufen worden, um sie dann zu vertagen.

Neue Dimension: Über 30'000 Spuren zu Verdächtigen

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Der Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach stellt laut NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) für die Ermittler eine neue Dimension des Kindesmissbrauchs und der Kinderpornografie dar. Sie entdeckten rund 30'000 Spuren und Tarnnamen zu einer unbekannten Anzahl Verdächtiger. Bei den Spuren gehe es nicht nur um die Verbreitung und den Besitz von Kinderpornografie, sondern auch um schweren Kindesmissbrauch.

Es handle sich um internationale pädokriminelle Netzwerke mit Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum. In Gruppenchats mit Tausenden Nutzern und in Messengerdiensten gingen die Täter wie selbstverständlich mit ihren Missbrauchstaten um, heizten sich an und gaben sich Tipps, etwa, welche Beruhigungsmittel man Kindern am besten verabreiche, um sie sexuell zu misshandeln. In diesen Chats würden auch Verabredungen zum Missbrauch mehrerer Täter an einem Kind getroffen.

In dem Komplex Bergisch Gladbach waren bisher bundesweit 72 Verdächtige identifiziert worden. Zehn waren zuletzt in U-Haft. Sieben Anklagen gegen acht Personen sind bereits erhoben worden. Der Fall war im Oktober 2019 mit der ersten Durchsuchung bei einem der Hauptverdächtigen in Bergisch Gladbach bei Köln ins Rollen gekommen.

Tagesschau, 17.08.2020, 18 Uhr;

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