Das ist passiert: Am Sonntagmorgen ist es bei der Öffnung des Louvre zu einem Einbruchdiebstahl gekommen. Laut dem französischen Innenminister wurden Schmuckstücke von «unschätzbarem kulturellem und historischem Wert» gestohlen. Der Einbruch hat nur wenige Minuten gedauert.
Das weiss man über den Einbruch: Die Täter seien gegen 9:30 Uhr durch ein Fenster, das sie aufgebrochen hätten, in das Museum gelangt, teilte zuvor das Innen- und das Kulturministerium mit. Sie parkten einen Lkw mit Hebebühne an der Seite des Museums, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d'Apollon zu gelangen. Im Inneren des Museums hätten sie Schmuckstücke aus Vitrinen gestohlen und seien auf Zweirädern geflohen. Der Sender BFMTV hat Ausschnitte aus einem Amateurvideo öffentlich gemacht, das die Einbrecher bei ihrem spektakulären Coup zeigt. Zu sehen ist darauf einer der Täter, der eine Warnweste trägt und eine der Vitrinen gewaltsam öffnet.
Das weiss man über die Flucht: Für ihren Beutezug brauchen die Täter nur vier Minuten, wie Kulturministerin Rachida Dati dem Sender TF1 sagte. «Das sind Profis». Anschliessend ergriffen die Täter auf zwei hochmotorisierten Motorrollern die Flucht. Die Videoüberwachung habe sie auf dem Weg in Richtung der Autobahn A6 gefilmt, berichtete die Zeitung «Le Parisien».
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Bild 1 von 10. Menschen stehen in Grüppchen vor dem Louvre, nachdem dieser evakuiert worden ist. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 10. Eine erste Aufregung hat sich gelegt, nachdem alle Menschen ins Freie gelangen konnten. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 10. Schwer bewaffnete Polizisten tauschen sich mit Museumsbesuchern aus. Bildquelle: Keystone/MOHAMMED BADRA.
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Bild 4 von 10. Der Zugang zum Museum ist abgesperrt. Bildquelle: Keystone/MOHAMMED BADRA.
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Bild 5 von 10. Der Verkehr rund um den Louvre ist gestoppt. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 10. Die Spurensicherung ist im Einsatz. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Thibault Camus.
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Bild 7 von 10. Die Untersuchungen sind auf die Antiquitätenabteilung fokussiert. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 10. Über eine lange Leiter gelangen die Ermittler zum Tatort. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 10. Die Experten gehen behutsam vor, um keine Spuren zu verwischen. Bildquelle: Keystone/ THIBAULT CAMUS.
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Bild 10 von 10. Der Vorfall stösst auf grosses mediales Interesse. Bildquelle: SRF.
Das wurde gestohlen: Die Täter erbeuteten Schmuckstücke, die über ihren Marktwert hinaus «einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert» haben, wie das Innen- und das Kulturministerium mitteilten. Gestohlen wurden acht kostbare Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen: Diademe, Halsketten, Ohrringen und Broschen.
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Bild 1 von 8. Bildquelle: Grand Palais.
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Bild 8 von 8. Bildquelle: Grand Palais.
Panik unter den Besuchern: Eines der Schmuckstücke verloren die Diebe nach Angaben der Kulturministerin auf der Flucht. Nach Informationen des «Parisien» soll es sich dabei um die Krone der Kaiserin Eugénie handeln, die beschädigt wurde. Wie die Ministerien mitteilten, wird eine genaue Liste der gestohlenen Gegenstände erstellt. Zwar griffen die Einbrecher kein Personal und keine Sicherheitskräfte an, aber Türen im Inneren des riesigen Museums verriegelten sich automatisch – wohl weil Alarm ausgelöst wurde – und Besucher kamen zunächst nicht ins Freie. Medien berichten von kurzzeitiger Panik.
Das sagt Frankreichs Regierung: «Es wird alles getan, um die Täter dieser inakzeptablen Tat so schnell wie möglich zu fassen. Die Ermittler werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Paris mit Hochdruck daran arbeiten», sagte Frankreichs neuer Innenminister Laurent Nuñez, der bis vor wenigen Tagen noch Pariser Polizeichef war. «Ein Angriff auf den Louvre ist ein Angriff auf unsere Geschichte und unser Kulturerbe», so der Minister. «Der Diebstahl im Louvre ist ein Angriff auf ein Kulturgut, das wir schätzen, weil es Teil unserer Geschichte ist», so Präsident Emmanuel Macron.
Das ist das Louvre: Der Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt. Im Jahr 2024 besuchten knapp 9 Millionen Besucher die Kunsteinrichtung. Die Sammlung des Museums umfasst mehr als 35'000 Kunstwerke. Allein im Saal mit Leonardo da Vincis weltberühmter Mona Lisa drängen sich täglich rund 20'000 Besucher. Um den Besucherstrom zu bewältigen, gibt es strenge Zugangsbeschränkungen mit vorgeschriebenen Besucherrouten und Zick-Zack-Absperrungen vor den populärsten Exponaten.