- US-Präsident Donald Trump soll bei einem Treffen zur Einwanderungspolitik die Aufnahme von Migranten aus Haiti und afrikanischen Staaten in Zweifel gezogen haben.
- Insidern zufolge soll er diese Länder am Donnerstag als «Drecksloch-Länder» bezeichnet haben.
- Der Bericht geht auf die «Washington Post» zurück. Die mutmassliche Aussage des US-Präsidenten sorgt in den USA für teils heftige Reaktionen.
Einem der Insider zufolge sagte Trump bei einer Besprechung mit Senatoren beider Parteien im Weissen Haus: «Warum wollen wir diese Leute aus Afrika hier haben? Das sind Drecksloch-Länder (englisch: ‹Shithole-Countries›)... Wir sollten mehr Leute aus Norwegen haben.» Der zweiten mit der Unterhaltung vertrauten Person zufolge zog Trump zudem in Zweifel, dass Menschen aus Haiti in die USA kommen sollten.
Bestimmte Politiker in Washington haben sich entschieden, sich für andere Länder einzusetzen, aber Präsident Trump wird immer für die Amerikaner kämpfen.
Eine dritte Person sagte, Trump habe gefragt, warum die USA ungelernte Arbeiter aus den betroffenen Ländern aufnehmen sollten, anstatt Migranten aus Staaten willkommen zu heissen, die qualifizierte Arbeitskräfte anbieten könnten. Trump habe nicht beabsichtigt, jemanden mit seinen Äusserungen zu beleidigen.
Ein Sprecher des US-Präsidialamtes dementierte nicht, dass Trump diese Aussagen gemacht habe: «Bestimmte Politiker in Washington haben sich entschieden, sich für andere Länder einzusetzen, aber Präsident Trump wird immer für die Amerikaner kämpfen», sagte Raj Shah.
Viele Demokraten und auch einige Republikaner reagierten umgehend auf Trumps Äusserungen. Der demokratische Kongressabgeordnete Luis Gutierrez sagte, es sei nun «zu hundert Prozent sicher, dass Trump ein Rassist sei.» Mia Love, republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus mit haitianischen Wurzeln sagte, die Worte stünden in krassem Widerspruch zu den amerikanischen Werten.
Trump stellt Immigrationspraxis auf den Kopf
Im November hatte die Trump-Administration entschieden, den vorübergehenden Schutzstatus für Flüchtlinge aus Haiti und Nicaragua zu beenden. Die Regierung gab den schätzungsweise 59'000 Immigranten aus Haiti bis Juli 2019 Zeit, ihren Status zu legalisieren oder in ihre Heimat zurückzukehren. Nicaraguaner ihrerseits müssen das bis Januar 2019 tun.
Und erst vor wenigen Tagen beschloss Trumps Regierung, etwa 200'000 Salvadorianern den besonderen Schutzstatus ab September kommenden Jahres zu entziehen. Der Senat will das Programm dagegen beibehalten und im Gegenzug ein Losverfahren auslaufen lassen, durch das 50'000 Menschen pro Jahr aus Ländern in die USA kommen dürfen, aus denen vergleichsweise wenige Migranten stammen.
Ausserdem treibt Trump seine Pläne zum Mauerbau an der Grenze zu Mexiko voran und plant, den sogenannten «Dreamern» den Schutzstatus zu entziehen. Bei ihnen handelt es sich um Migranten, die als Kinder in die USA gekommen sind.