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Entführungsfall Maddie Deutscher Verdächtiger im Fall Maddie offiziell beschuldigt

  • Im Fall «Maddie» wurde ein Verdächtiger in Deutschland «offiziell beschuldigt», wie die portugiesische Staatsanwaltschaft in Portimao mitteilte.
  • Zu seiner Identität machten die portugiesischen Behörden keine Angaben.
  • Vor gut 15 Jahren verschwand das britische Mädchen Madeleine McCann aus einer Ferienanlage in der portugiesischen Algarve spurlos.

Im Juni 2020 hatte die Staatsanwaltschaft im deutschen Braunschweig bereits bekannt gegeben, sie ermittle gegen einen 43-jährigen Deutschen, der im Fall Maddie unter Mordverdacht stehe. Dieser ist wegen Sexualdelikten vorbestraft und lebte regelmässig in Portugal.

Die deutschen Behörden behaupten, Beweise gegen den Mann für den Mord an der kleinen Maddie zu haben. Der Mann verbüsst derzeit eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin im Jahr 2005 in Südportugal.

Der Schritt der portugiesischen Behörden sollte nicht überbewertet werden.
Autor: Anwalt Verdächtiger

Der Anwalt des nun Beschuldigten, Friedrich Fülscher, sagte der deutschen «Bild»-Zeitung, «der Schritt der portugiesischen Behörden sollte nicht überbewertet werden». Es gehe wohl darum, die drohende Verjährung zu verhindern.

In Einzelhaft untergebracht

Den deutschen Ermittlern zufolge lebte der verdächtige Deutsche zur Tatzeit nur wenige Kilometer vom Hotel in Praia da Luz entfernt, aus dem Maddie verschwunden war.

Der Fall «Maddie»

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Maddie McCann
Legende: Keystone

Madeleine – kurz Maddie – McCann verschwand war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Wohnung ihrer Familie in einer Ferienanlage in Praia da Luz an der südportugiesischen Algarve-Küste, während ihre Eltern in einem Restaurant zu Abend assen.

Die Fotos der kleinen Maddie mit ihren hellbraunen Haaren im Bob und den grossen hellen Augen gingen um die Welt. Trotz grossangelegter internationaler Fahndungen wurde der Fall jahrelang nicht aufgeklärt. Von dem Mädchen fehlt bis heute jede Spur.

Der Mann musste in Einzelhaft genommen werden, um zu verhindern, dass er von Mithäftlingen angegriffen wird, wie es damals aus derselben Quelle hiess.

Neue Erkenntnisse kommen spät

Der Fall «Maddie» ging vor 15 Jahren um die Welt. Nach 14 Monaten umstrittener Ermittlungen, bei denen vor allem gegen die Eltern ermittelt wurde, bevor sie schliesslich entlastet wurden, stellte die portugiesische Polizei den Fall 2008 ein, bevor sie ihn fünf Jahre später wieder aufrollte.

Ein Sprecher der portugiesischen Staatsanwaltschaft erklärte gegenüber AFP, dass die Ermittlungen seither «in Zusammenarbeit mit den englischen und deutschen Behörden» fortgesetzt worden seien.

Polizisten graben Erde um.
Legende: Niedersachsen, Seelze: Zwei Tage lang hatten Polizisten im Juli 2020 auf einer Kleingarten-Parzelle das Erdreich mit Spaten und Harken durchkämmt. Die Grabungen stehen im Zusammenhang mit den Mordermittlungen im Fall Maddie gegen den jetzt angeklagten der Tat verdächtigten Deutschen. Keystone

Es dauerte jedoch bis Juni 2020, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig bekannt gab, sie habe Gewissheit über den Tod des Mädchens erlangt – und dass ihr Verdacht auf einen Mann fiel, der zu diesem Zeitpunkt wegen eines anderen Falls in Kiel in Norddeutschland in Haft sass.

SRF 4 News, 22.04.2022, 4 Uhr ; 

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