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Bild 1 von 4. Am 24. August, am 26. und 30. Oktober und schliesslich am 18. Januar bebte in Mittelitalien die Erde. In den letzten zwei Wochen kamen die Schneemassen dazu. In den Regionen Lazio, Abruzzen, Marken und Umbrien sind Hunderttausende betroffen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 4. Vor allem die Erdstösse haben zahlreiche Häuser, Schulen, Palazzi oder Kirchen beschädigt oder zerstört: Über 90'000 Häuser müssen von Experten untersucht werden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 4. Erst die Beben, jetzt die Schneemassen: Auch die Tiere leiden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 4. Meterhoch steht der Schnee in Campotosto. In Mittelitalien werden die «Naturgewalten» ihrem Namen gerecht. Bildquelle: Keystone.
Die Schadensbilanz: Erst die Erdbebenserie, dann die Schneemassen: Die Behörden rechnen mit Schäden von zehn Milliarden Euro. Die bisherigen Kontrollen haben ergeben, dass rund 40 Prozent der Häuser nicht mehr bewohnbar sind. Dazu kommen Schäden in der Landwirtschaft, etwa durch Frost zerstörte Gemüsekulturen. Auch wurden viele Ställe durch die Beben zerstört, weswegen viele Tiere verendet sind. Zusätzlich sind Experten daran, Campotosto, den grössten Stausee der Apenninkette, zu untersuchen. Denn eine durch die Erdstösse geöffnete Spalte verlaufe exakt unter der Staumauer.
Grosse Aufgaben, leere Kassen: Die Aufgaben, die auf Italien zukommen, sind riesig. Gleichzeitig sind die Kassen leer. Brüssel hat Rom vor einer Woche ultimativ dazu aufgefordert, bis im Februar Vorschläge zu unterbreiten, um im laufenden Haushalt 3,4 Milliarden Euro einzusparen. Ansonsten drohe Italien ein Disziplinarverfahren wegen Budgetüberschreitung. Nach dem Beben aber hiess es dann aus Brüssel: Wir lassen Italien nicht allein. Das hat man in Italien gehört. Aber viele hätten diesen vagen Zuspruch gern ein bisschen konkreter gehabt. Am liebsten in Euro und Cent.
Als Bittsteller nach Brüssel: Die Verhandlungen laufen, aber Brüssel dürfte kaum darum herumkommen, Rom nach den Beben und dem Unwetter mehr finanziellen Spielraum einzuräumen. Auch weil die Bankenkrise riesige Löcher in die Kasse reissen könnte. Nur schon um die marode Bank Monte dei Paschi zu retten, wird Italien wohl schon bald weitere Milliarden zur Verfügung stellen müssen. Auch in dieser Frage ist Rom auf massive Zugeständnisse Brüssels angewiesen. Bleiben diese aus, müsste die drittgrösste Bank Italiens Konkurs anmelden. Die Folgen wären gravierend.