Zum Inhalt springen

Erdbeben in Liechtenstein In Vaduz hat die Erde gebebt

  • Bei Vaduz im Fürstentum Liechtenstein hat am Donnerstagmittag die Erde gebebt.
  • Der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich meldete um 13:57 Uhr ein Beben mit einer Stärke von 3.9 auf der Richterskala. Ihm ging ein Vorbeben mit einer Stärke von 2.1 voraus.
  • Während des Bebens debattierte der Liechtensteiner Landtag über eine Erdbebenversicherung.
Karte mit Epizentrum
Legende: Erdbeben bei Vaduz. Datawrapper / SRF

Das Beben der Stärke 3.9 ereignete sich in relativ geringer Tiefe von zwei Kilometern unter der Oberfläche und sei besonders in der Nähe des Epizentrums stark verspürt worden, teilte der Erdbebendienst mit. Wegen der geringen Tiefe seien lokal kleinere durch das Erdbeben verursachte Risse im Verputz möglich, grösseren Schäden jedoch nicht zu erwarten

Der Landespolizei des Fürstentums Liechtenstein sind bisher keine Personen- und Sachschäden gemeldet worden. Das Erdbeben dürfte weiträumig in der Schweiz, Österreich und Deutschland verspürt worden sein.

Beben mit dieser Stärke gebe es im Schnitt einmal pro Jahr, sagt Philipp Kästle vom Schweizer Erdbebendienst. Das St. Galler Rheintal sei ein Gebiet mit einer erhöhten Häufigkeit von Erdbeben. Das letzte ähnlich starke Erdbeben in der Region habe sich im Dezember 2013 bei Sargans mit einer Stärke von 4.1 ereignet.

Ausserordentlicher Zufall im Liechtensteiner Landtag

Just während des Erdbebens debattierte das liechtensteinische Parlament über ein Postulat zur Schaffung einer Liechtensteinischen Erdbebenversicherung. Die Abgeordnete Bettina Petzold-Mähr (Fortschrittliche Bürgerpartei) sprach gerade über die schwierige Finanzierbarkeit einer möglichen Erdbebenversicherung.

«Wenn sich in Liechtenstein ein starkes Erdbeben ereignet, dann ist die Chance doch sehr hoch, dass sämtliche Einwohnerinnen und Einwohner betroffen sind», worauf eine Erschütterung im Landtag gehört und gespürt wurde. «Und es rumpelt im Saal!», rief Petzold-Mähr.

Daraufhin unterbrach Landtagspräsident Albert Frick die Beratung für eine Viertelstunde. Der Landtag überwies das parteiübergreifende Postulat von 17 Abgeordneten schliesslich einhellig mit 25 Stimmen.

SRF 4 News, 01.09.2022, 16.00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel