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Ergebnisse der Pisa-Studie Schweizer Schüler schneiden schlechter ab

  • Die Schweizer Schülerinnen und Schüler schneiden in der Pisa-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) schlechter ab als in den vergangenen Jahren.
  • In den getesteten Fächern Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften war überall ein Leistungsrückgang zu verzeichnen.
  • Im Lesen liegen die Schweizer gar unter dem OECD-Durchschnitt.

Als möglichen Grund für den starken Leistungsrückgang in der Lesekompetenz nennen die Studienmacher den relativ hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. In der Schweiz erhöhte sich dieser zwischen 2009 und 2018 bei den 15-Jährigen um zehn Prozent. Dies entspricht einer der stärksten Zunahmen im OECD-Raum.

Kanada, Finnland, Deutschland, Belgien und Frankreich hätten statistisch signifikant besser abgeschnitten als die Schweiz. Die Leseleistungen in Österreich und Italien hätten sich nicht signifikant unterschieden. Einzig in Luxemburg hätten die Jugendlichen im Durchschnitt ein tieferes Ergebnis als in der Schweiz erzielt, heisst es in der Studie.

Erziehungsdirektoren nicht beunruhigt

Dass in der Schweiz zwischen Pisa 2015 und Pisa 2018 die Lesekompetenz um acht Punkte gesunken sei, sei statistisch nicht signifikant und deute daher auf formeller Ebene nicht auf eine Verschlechterung der Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich hin, schreibt die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) in ihrem Bericht zur Pisa-Studie.

Die Schweiz sei aber in Bezug auf ihre Position im internationalen Vergleich erneut abgerutscht. Und es sei eine Zunahme des Anteils an Schweizer Schülerinnen und Schülern festzustellen, die im Lesen nicht kompetent genug seien, um Herausforderungen im Alltag oder Berufsleben bewältigen zu können.

Trotz des Leistungsrückgangs in Mathematik liegen die Schweizer Schulkinder in diesem Bereich nach wie vor weit oben in der Rangliste. Hier erreichten sie im aktuellen Test 515 Punkte. Der Durchschnitt lag bei 489 Punkten. Vor der Schweiz rangieren insbesondere die asiatischen Länder sowie Estland, Niederlande und Polen.

China liegt vorn

Weltweit nahmen rund 600'000 15-Jährige aus etwa 80 Ländern am Test der OECD teil, der seit 2000 alle drei Jahre durchgeführt wird.

Die Rangfolge bei der Pisa-Studie leitet sich diesmal vom Abschneiden beim Lese-Test ab. Hier liegen die chinesischen Provinzen Peking-Shanghai-Jiangsu-Zhejiang mit dem Mittelwert von 555 Punkten vor Singapur, Macau, Hongkong und Estland auf Platz fünf. Die Schweiz liegt auf Platz 28.

Pisa-Rangliste im Bereich Lesekompetenz

1. China (Peking, Shanghai, Jiangsu, Zhejiang)555 Punkte
2. Singapur549 Punkte
3. Macau525 Punkte
4. Hongkong524 Punkte
5. Estland523 Punkte
6. Kanada520 Punkte
6. Finnland520 Punkte
8. Irland518 Punkte
9. Südkorea514 Punkte
10. Polen512 Punkte
20. Deutschland498 Punkte
22. Frankreich493 Punkte
27. Österreich484 Punkte
27. Schweiz484 Punkte
32. Italien476 Punkte

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