- Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Sicherheitsposten in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 20 Menschen getötet und 30 verletzt worden.
- Unter den Toten seien Sicherheitskräfte und Zivilisten. Am Abend bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag.
Der Kabuler Polizeichef Basir Mudschahid sagte, dass es der Attentäter auf einen provisorischen Sicherheitsposten im Viertel Makroroian, einer Wohngegend nahe dem Zentrum der Stadt, abgesehen habtte. Diesen hatte die Polizei laut Mudschahid aufgestellt, weil es am Donnerstag in der Gegend zuerst Kämpfe mit Alkohol- und Drogenverkäufern und dann Proteste lokaler Händler gegen Razzien der Sicherheitskräfte gegeben hatte. Die meisten Toten seien Polizisten.
Hinweisen auf sozialen Medien zufolge bekannte sich die IS-Terrormiliz zu dem Anschlag. Sie ist in Afghanistan noch recht neu und hat im Osten des Landes eine relativ kleine territoriale Basis. Sie wird von der afghanischen Regierung, den USA und auch den rivalisierenden radikalislamischen Taliban bekämpft.
IS-Terrormiliz hat Hunderte getötet
In Kabul haben die sunnitischen Fanatiker vom Islamischen Staat allerdings laut dem IS-Experten des Rechercheinstituts International Crisis Group (ICG) 2017 allein 16 Anschläge mit mehr als 270 Toten für sich beansprucht. Die Extremisten gefallen sich seit einiger Zeit darin, weltweit alle möglichen Anschläge für sich zu reklamieren.
Die Kabul-Provinz steht wegen der vielen Angriffe auf die Hauptstadt an der Spitze der Anschlags- und Opfer-Statistiken. Schon von 2015 auf 2016 war laut UNO die Anzahl der zivilen Opfer von Anschlägen in Kabul um 68 Prozent gestiegen. Bis Juli 2017 wuchs sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 59 Prozent.