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Erneute Zuspitzung im Konflikt China schickt Kampfjets und Drohnen nach Taiwan

  • China verletzt taiwanesischen Angaben zufolge die letzte 24 Stunden erneut massiv den Luftraum der Insel.
  • Laut Taiwans offizieller Nachrichtenagentur handelte es sich mit über 70 eindringenden Kampfflugzeugen um den bislang grössten Übergriff der chinesischen Luftwaffe.
  • Damit spitzt sich der China-Taiwan-Konflikt abermals zu.
  • Gemäss taiwanesischem Verteidigungsministerium wurden innerhalb von 24 Stunden 71 chinesische Flugzeuge und sieben Schiffe in der Nähe Taiwans geortet. 47 Flugzeuge überquerten demnach auch die Mittellinie der Taiwanstrasse. Die Meerenge trennt Taiwan vom chinesischen Festland.

China teilte mit, ein Militärmanöver im Meer und Luftraum in der Nähe von Taiwan abgehalten zu haben. Das östliche Kommando der Volksbefreiungsarmee sagte, es handele sich um eine «entschlossene Antwort» auf «die aktuelle Eskalation und Provokation» der Vereinigten Staaten und Taiwans.

Drohnen über Südkorea: Nordkorea dringt in fremden Luftraum ein

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Mutmassliche Drohnen aus Nordkorea sind Militärangaben zufolge unerlaubt in den Luftraum Südkoreas eingedrungen. Südkoreas Militär habe am Montagvormittag (Ortszeit) mehrere unbemannte Luftfahrzeuge in der Grenzregion erfasst und zunächst mit Lautsprecherdurchsagen und Warnschüssen reagiert, teilte der Generalstab in Seoul mit. Später setzte die Luftwaffe demnach Flugzeuge und Helikopter ein, um die Fluggeräte zu verfolgen und abzuschiessen.

Die oberste Kommandostelle ging davon aus, dass es sich um kleine Drohnen aus dem Nachbarland handelte, die die militärische Demarkationslinie überflogen hätten. Das sei eine «offensichtliche Provokation», hiess es. Ob die Drohnen abgeschossen wurden, war zunächst nicht bekannt.

Es ist das erste Mal seit 2017, dass ein Grenzzwischenfall dieser Art bekannt wurde. Damals hatte Südkoreas Militär nahe der stark befestigten Grenze zu Nordkorea eine mutmassliche Spionage-Drohne sichergestellt, nachdem sie abgestürzt war. Das Fluggerät soll damals für einen Rückflug nach Nordkorea programmiert gewesen sein.

Der US-Kongress hatte zuvor am Freitag den neuen Haushalt der Regierung verabschiedet. Dieser sieht auch neue Kredite für Taiwan zum Kauf von Waffen vor.

Anhaltende Spannungen seit Monaten

Die chinesische Führung betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Taiwan, das Chinas Ansprüche strikt ablehnt, sagte, die Übungen zeigten, dass Peking den regionalen Frieden zerstöre und versuche, die taiwanesische Bevölkerung einzuschüchtern.

Seit Monaten verschärfen sich die Spannungen im China-Taiwan-Konflikt. So hatte Peking nach dem Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im August ein grossangelegtes militärisches Manöver gestartet. Zudem hält China den militärischen Druck mit verstärkten Einsätzen von Kriegsschiffen und Flugzeugen in der Meerenge der Taiwanstrasse aufrecht.

Diskussion über Wehrpflicht-Verlängerung

Das Büro von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen teilte mit, dass Tsai am Dienstagmorgen ein hochrangiges Treffen zur nationalen Sicherheit einberufen werde, um die Verstärkung des Zivilschutzsystems der Insel zu besprechen.

Je geeinter wir sind, desto stärker und sicherer wird Taiwan sein.
Autor: Tsai Ing-wen Präsidentin von Taiwan

In der Mitteilung der Präsidentin wurden keine weiteren Einzelheiten genannt. Aber das Verteidigungsministerium sagte, es erwäge eine Verlängerung der Wehrpflicht von vier Monaten. Grund dafür sei der Krieg in der Ukraine sowie die wachsenden Spannungen mit Peking. Man diskutiere, wie man auf den steigenden militärischen Druck aus China reagieren will.

«Je mehr Vorbereitungen wir treffen, desto unwahrscheinlicher wird es zu unüberlegten Angriffsversuchen kommen. Je geeinter wir sind, desto stärker und sicherer wird Taiwan sein», sagte Tsai bei einer militärischen Zeremonie.

SRF4 News, 26.12.2022, 6:00 Uhr ; 

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