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Erste US-Aussenministerin Madeleine Albright ist tot

  • Die frühere US-Aussenministerin Madeleine Albright ist im Alter von 84 Jahren gestorben.
  • Sie sei am Mittwoch im Kreis von Familie und Freunden einer Krebserkrankung erlegen, teilte ihre Familie in einer Stellungnahme mit.
  • Albright war die erste Frau an der Spitze des US-Aussenministeriums und hatte das Amt von 1997 bis 2001 unter Präsident Bill Clinton inne.

Albright wurde unter Clinton Botschafterin der US-Regierung in New York. Später rückte sie als erste Frau an die Spitze des Aussenministeriums in Washington. Dabei wurde die ursprünglich aus Osteuropa stammende Demokratin, deren Familie einst in die USA eingewandert war, zu einer führenden Stimme der US-Aussenpolitik im 20. Jahrhundert.

Albright war am 15. Mai 1937 als Marie Jana (genannt Madlenka) Korbelova in Prag als ältestes von drei Kindern einer jüdischen Diplomatenfamilie geboren worden. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen wanderte die Familie zunächst nach England aus, wo Albright in Unwissenheit ihrer jüdischen Herkunft katholisch erzogen wurde.

Im Jahr 1959 heiratete sie ihren Studienfreund Joseph Albright und hatte drei Töchter mit ihm. Nach 23 Ehejahren liessen sich die Albrights scheiden. Erst als ihre Kinder grösser waren, begann sie 1975 ihre politische Karriere. Zunächst arbeitete sie für einen Senator, dann im Weissen Haus als Mitarbeiterin des Nationalen Sicherheitsrats. Ab 1982 lehrte sie in Washington an der renommierten Universität Georgetown und beriet verschiedene demokratische Kandidaten – darunter Clinton, der sie nach seinem Wahlsieg Ende 1992 sofort an Bord holte.

Erste US-Aussenministerin

In Bill Clintons zweiter Amtszeit führte Albright ab 1997 als erste Frau das US-Aussenministerium. Damit wurde sie bis anhin ranghöchste Frau in einem US-Regierungsamt. Sie setzte sich mit Nachdruck für die Nato-Osterweiterung ein und bemüht sich auch gezielt um die Beziehungspflege zu Verbündeten.

Ausserdem versuchte Albright, bessere Beziehungen zu Russland und Frieden im Nahen Osten aufzubauen, konnte dabei allerdings keine grossen Ergebnisse vorweisen. Albright blieb bis zum Ende von Clintons zweiter Amtszeit im Januar 2001 Aussenministerin.

Auch nach ihrer Zeit als US-Aussenministerin zog sich Albright nicht aus der Politik zurück, gründete eine globale Beratungsfirma und schrieb einige erfolgreiche Bücher. Zudem meldete sie sich immer wieder mit Kritik an der Aussenpolitik zu Wort, etwa zum von Präsident George W. Bush angezettelten Irak-Krieg. Vor der Präsidentenwahl 2008 hatte Albright zunächst auf die Demokratin Hillary Clinton gesetzt, unterstützte danach aber den siegreichen Barack Obama. Dieser verlieh ihr 2012 als Präsident die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung der USA.

SRF 4 News, 23.3.22, 20 Uhr ; 

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