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Erster Auftritt seit 2017 Nordkorea verteidigt Raketenstart vor UNO-Sicherheitsrat

  • Nordkorea hat vor dem UNO-Sicherheitsrat den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) verteidigt.
  • Nordkoreas UNO-Botschafter Kim Song erklärte, sein Land habe von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht.
  • Man habe «gefährliche militärische Manöver feindlicher Kräfte abschrecken und die Sicherheit des Staates gewährleisten» wollen.

Der 15-köpfige Sicherheitsrat trat zusammen, nachdem Nordkorea am Mittwoch seine grösste ICBM, die Hwasong-18, getestet hatte.

Der Start der Hwasong-18 an einem nicht bekannt gegebenen Ort in Nordkorea.
Legende: Der Start der Hwasong-18 an einem nicht bekannt gegebenen Ort in Nordkorea. Das Bild wurde von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur veröffentlicht. Reuters/KCNA

Die Hwasong-18 wurde erstmals im April zu Test- und Propagandazwecken eingesetzt. Es ist die erste Interkontinentalrakete Nordkoreas mit Feststoffantrieb. Mit derartigem Treibstoff befüllte Raketen sind einfacher zu transportieren und zu lagern, was ihre Entdeckung durch den Feind schwieriger macht. Sie lassen sich ausserdem schneller für den Start vorbereiten als Flüssigtreibstoffraketen.

Nordkorea unterliegt seit 2006 wegen seiner Raketen- und Atomprogramme den Sanktionen der Vereinten Nationen. Dazu gehört auch ein Verbot der Entwicklung von ballistischen Raketen.

Drohgebärde von Nordkorea

Zu Beginn der Woche hatte Nordkorea die USA vor der Entsendung eines atomgetriebenen U-Boots mit ballistischen Raketen nach Südkorea gewarnt und indirekt mit dem Abschuss amerikanischer Aufklärungsflugzeuge gedroht.

Kim Song bei seinem Auftritt vor dem UNO-Sicherheitsrat am 13.7.2023.
Legende: Nordkoreas UNO-Botschafter Kim Song bei seinem Auftritt vor dem UNO-Sicherheitsrat am 13.7.2023. KEYSTONE/AP/MARY ALTAFFER

Nordkorea wirft insbesondere den USA und Südkorea eine feindselige Politik vor. Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet.

Russland und China gegen weitere Sanktionen

In den vergangenen Jahren war der Rat in der Frage, wie mit Pjöngjang zu verfahren sei, gespalten. Russland und China, die neben den USA, Grossbritannien und Frankreich zu den Vetomächten gehören, haben erklärt, dass weitere Sanktionen nicht helfen würden und fordern eine Lockerung der Massnahmen.

Nach Angaben von Diplomaten hat Nordkorea das letzte Mal im Dezember 2017 auf einer Ratssitzung über sein Atom- und Raketenprogramm gesprochen.

SRF 4 News, 14.7.2023, 3 Uhr ; 

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