- Die Wahl in Italien hat viele Überraschungen gebracht – nicht nur den Sieg der Populisten, sondern zum Beispiel auch den ersten Senator mit schwarzer Hautfarbe.
- Toni Iwobi politisiert für die Lega.
- Ausgerechnet, ist man versucht zu sagen, denn: Die Lega zog mit dem Slogan «zuerst die Italiener» in den Wahlkampf.
- Auch deshalb sorgt die Wahl des ersten schwarzen Senators für Diskussionen.
In zwei Wochen wird Toni Iwobi erstmals nach Rom reisen, um seinen Sitz in der kleinen Parlamentskammer – dem Senat – einzunehmen. Dort will sich der in Nigeria geborene Lega-Politiker für die konsequente Ausschaffung von illegal eingereisten Migranten einsetzen.
So lange es nationale Grenzen gebe, sei die Einwanderung ohne gültige Papiere ein Verbrechen, sagt Iwobi. Er war vor 40 Jahren mit einem Visum nach Italien gekommen und besitzt heute bei Bergamo eine Informatikfirma.
Fussballer Balotelli schaltet sich ein
Das hörte ein anderer Italiener mit schwarzer Hautfarbe. Der Fussballer Mario Balotelli twitterte darauf: «Schande». Balotelli ist jener Fussballer, der Italien 2012 an der Europameisterschaft gegen Deutschland in den siebten Himmel schoss. Den Tweet hat er inzwischen wieder gelöscht.
Trotzdem wurde er von italienischen Fans nur aufgrund seiner Hautfarbe immer wieder mit Bananen und faulen Äpfeln beworfen. Und Balotelli ist ganz offensichtlich nicht gut auf die Lega zu sprechen – trotz ihres schwarzen Senators.
Schwarze Ministerin als Orang-Utan bezeichnet
Vielleicht hat sich Balotelli ja an Roberto Calderoli erinnert – einen anderen Lega-Senator. Er hatte einst die erste schwarze Ministerin Italiens, Cécile Kyenge, als Orang-Utan bezeichnet. Calderoli wurde nie dafür bestraft und nun wiedergewählt.
Calderoli und der erste schwarze Senator Iwobi werden also bald Fraktionskollegen sein.