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Eskalation in Gaza Raketenbeschuss und Gegenangriffe fordern 19 Tote

  • Die Gewalt zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen ist eskaliert.
  • Seit Samstag sind laut israelischer Armee rund 600 Raketen gegen Israel abgeschossen worden, die israelische Luftwaffe bombardierte das Küstengebiet.
  • Bei der jüngsten Eskalation wurden 16 Palästinenser und vier Israelis getötet.

Kurz vor Beginn der islamischen Fastenzeit hat sich die Gewalt zwischen militanten Palästinensern im Gazastreifen und Israel erneut gefährlich hochgeschaukelt.

Mindestens vier Israelis wurden am Sonntag bei massiven Raketenangriffen aus Gaza getötet, wie israelische Medien berichteten. Mehr als 100 wurden verletzt. Es sind die ersten zivilen israelischen Todesopfer durch Raketenbeschuss seit dem Gaza-Krieg 2014.

Hamas signalisieren Bereitschaft zur Waffenruhe

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Ismail Hanija, Chef der im Gazastreifen herrschenden Hamas, teilte in einer Stellungnahme mit, eine neue Feuerpause sei möglich, wenn Israel sich einer Waffenruhe ebenfalls verpflichtet zeige.

In der Stellungnahme forderte er eine Aufhebung der seit mehr als zehn Jahren dauernden israelischen Blockade des Gazastreifens, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Anderenfalls werde es weitere Konfrontationen geben.

250 Ziele bombardiert

Bei Gegenangriffen der israelischen Armee wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza am Sonntag mindestens zehn Palästinenser getötet. Damit stieg die Zahl der seit Samstag im Gazastreifen getöteten Palästinenser auf 16; mehr als 140 wurden verletzt.

Menschen knien und ducken sich hinter einer Mauer.
Legende: In der israelischen Stadt Ashkelon suchen Menschen Schutz vor dem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Reuters

Seit Samstag feuerten militante Palästinenser nach Angaben der israelischen Armee 600 Raketen auf israelische Ortschaften ab. Mehr als 150 Raketen seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Israels Luftwaffe bombardierte als Reaktion auf die Angriffe mehr als 250 Ziele in dem Küstenstreifen. Dabei wurden mehrere Häuser zerstört, darunter das Gebäude der inneren Sicherheitsbehörde der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

Angriffe werden fortgesetzt

Nach einer stundenlangen Sitzung wies das israelische Sicherheitskabinett um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Armee am Sonntagabend an, die Angriffe fortzusetzen.

Israel bestreitet, für den Tod einer 37-jährigen schwangeren Frau und eines einjährigen Mädchens im Gazastreifen verantwortlich zu sein. Nach Militärangaben wurden sie östlich von Gaza von einer fehlgeleiteten Rakete militanter Palästinenser getroffen.

Erstmals seit Jahren tötete Israels Luftwaffe wieder gezielt einen militanten Palästinenser. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurde Hammad al-Chudari tödlich getroffen, als er in der Stadt Gaza in einem Auto unterwegs war. Die israelische Armee teilte mit, der Mann habe iranische Gelder an die Hamas sowie die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad übermittelt. Damit habe er dabei geholfen, Raketenangriffe auf Israel zu finanzieren.

Wie sicher ist der ESC?

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Die neue Eskalation passiert nur eine Woche vor dem internationalen Gesangswettbewerb Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv. Bisher war Tel Aviv während der jüngsten Runde der Gewalt nicht angegriffen worden. Militante Palästinenserorganisationen drohten jedoch mit einer Ausweitung der Angriffe auch auf die Küstenmetropole. Ägypten bemühe sich um eine Waffenruhe, hiess es.

Ein Sprecher der Europäischen Rundfunkunion (EBU), Veranstalterin des ESC, sagte am Samstag: «Sicherheit steht für die EBU immer an erster Stelle.» Man arbeite mit der israelischen Rundfunkanstalt KAN und der Armee zusammen, «um die Sicherheit all jener zu gewährleisten, die mit uns in der Veranstaltungshalle Expo Tel Aviv zusammenarbeiten und sich uns anschliessen». Die ESC-Proben gingen normal weiter.

USA: «Wir stehen zu Israel»

Die USA verurteilten «den Schwall von Raketenangriffen der Hamas und des palästinensischen Islamischen Dschihads von Gaza auf unschuldige Zivilisten und ihre Gemeinden in Israel». Das Aussenministerium erklärte: «Wir stehen zu Israel und unterstützen dessen Recht auf Selbstverteidigung gegen diese abscheulichen Angriffe.»

Jordanien forderte dagegen ein sofortiges Ende der «israelischen Aggression» gegen Gaza. Die Gewalt führe nur zu grösseren Spannungen und mehr Leiden, erklärte das Aussenministerium in Amman. Die Türkei rief «die internationale Gemeinschaft dazu auf, rasch einzuschreiten, um Spannungen in der Region abzubauen, die mit Israels unverhältnismässigem Vorgehen gestiegen sind.»

Rauchwolken über Gaza
Legende: In Gaza zeugten auch am Sonntag Rauchsäulen von den israelischen Gegenschlägen. Keystone

Die Gewalt eskalierte, nachdem es am Freitag an der Gaza-Grenze bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten Tote gegeben hatte. Vier Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza getötet. Palästinenserfraktionen kündigten daraufhin Rache an.

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