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EU-Korruptionsskandal Brüssel: Partner von Eva Kaili mit Fussfessel aus Gefängnis

  • Der im EU-Korruptionsskandal verhaftete Francesco Giorgi darf das Gefängnis unter Auflagen verlassen.
  • Giorgi ist der Lebensgefährte der ehemaligen Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili, die ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt.
  • In dem Korruptionsskandal geht es darum, dass die Regierungen von Katar und Marokko Einfluss auf Entscheidungen des EU-Parlamentes genommen haben sollen.

Der Italiener Francesco Giorgi kommt aus dem Gefängnis, muss seine Untersuchungshaft aber im Hausarrest mit einer elektronischen Fussfessel fortsetzen. Dies teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel nach einer Entscheidung der zuständigen Ratskammer mit. Die Behörde werde gegen die Entscheidung keine Berufung einlegen.

Kaili, in weissem Top, schaut in Richtung Kamera, Giorgi, in blauem Shirt, schaut in eine andere Richtung.
Legende: Eva Kaili mit Ehemann Francesco Giorgi in einer Einkaufsstrasse im Athener Stadtteil Kifisia. Beide wurden im Zusammenhang mit dem EU-Korruptionsskandal Ende 2022 festgenommen. IMAGO/ANE Edition

Ende letzten Jahre kam der Stein ins Rollen: Am 9. Dezember wurde öffentlich, dass die Regierungen von Katar und Marokko Einfluss auf Entscheidungen des EU-Parlamentes genommen haben sollen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten Korruption, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor.

1.5 Millionen Euro in bar haben die Antikorruptionsermittler in Brüssel sichergestellt. Die belgische Justiz erliess gegen vier Verdächtige einen Haftbefehl – darunter auch die damalige Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili.

Der steile Aufstieg von Eva Kaili

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Mit 26 Jahren wurde die studierte Architektin Eva Kaili in den Stadtrat ihrer griechischen Geburtsstadt Thessaloniki gewählt. Zuvor hatte sie als Moderatorin beim Privatsender «Mega TV» reüssiert. Schnell wurde man bei der sozialistischen Partei Pasok auf sie aufmerksam. 2007 wurde sie erstmals für Pasok ins Nationalparlament von Athen gewählt. Nebenbei schloss sie ein Master-Studium in Internationalen und Europäischen Beziehungen ab.

Die Zeit in der Nationalversammlung war 2012 vorbei. Ausgebremst wurde sie von Pasok-Chef Evangelos Venizelos, der aus demselben Wahlkreis kam und selbst kandidierte. Daraufhin orientierte sich Kaili neu. 2014 wurde sie ins EU-Parlament gewählt. Dort machte sie sich in Wissenschaftsfragen einen Namen. Sie engagierte sich auch bei den Themen Migration und Kinderschutz.

Neben Eva Kaili sitzt auch der mutmassliche Drahtzieher Pier Antonio Panzeri in Untersuchungshaft. Dieser hatte im Januar eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft unterschrieben, in der er zusagt, umfassend zur Aufklärung des Skandals beizutragen.

Die Verstrickungen mit Pier Antonio Panzeri

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Der italienische Sozialdemokrat Pier Antonio Panzeri ist der Geschäftsführer einer Nichtregierungsorganisation namens «Kampf gegen Straffreiheit». Über seine Organisation soll das Bestechungsgeld ausbezahlt worden sein. Zum Beispiel an Eva Kaili, die – abweichend von der Parteilinie – mit einer flammenden Rede im EU-Parlament über die grossen Verdienste des WM-Veranstalters Katar auffiel. Eva Kaili wurde im Nachgang auf frischer Tat ertappt, wie sie dafür sorgte, dass ihr Vater Hunderttausende Euro im Koffer aus ihrer Wohnung in Brüssel schafft. Und auch in Panzeris Wohnung wurden Hunderttausende Euro Bargeld sichergestellt.

Der nun in den Hausarrest entlassene Francesco Giorgi arbeitete für Panzeri und funktionierte mutmasslich als Verbindungsmann zu seiner Ehefrau Eva Kaili.

SRF 4 News, 17.02.2023, 03:00 Uhr ; 

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