SRF News: Meglena Plugtschieva, was hat sich Bulgarien für die nächsten sechs Monate vorgenommen?
Meglena Plugtschieva: Bulgarien hat die Ambition – unter dem Motto «vereint sind wir stark» – eine gute Ratspräsidentschaft zu gestalten. Die wichtigste Botschaft ist es, Stabilität, Sicherheit und Solidarität zu erreichen.
Wir wollen versuchen, durch Fingerspitzengefühl ein guter Moderator und Mediator zu sein – vergleichbar mit der Schweiz.
Wie wollen Sie diesen Katalog in der zerstrittenen EU durchsetzen?
Wir wollen versuchen, durch Fingerspitzengefühl ein guter Moderator und Mediator zu sein – vergleichbar mit der Schweiz. Es ist das Ziel, nicht nur alle am Tisch zu haben, sondern sie auch in den Dialog zu bringen, damit wir diese schwere Phase überstehen. Bulgarien hat seine Stärken als Land und Modell der Toleranz und der Verständigung. Wir möchten dabei auch ein gutes Beispiel für die gesamte EU sein.
Was wollen Sie für ihr eigenes Land erreichen?
Wir wollen volles Mitglied des Schengen-Raumes werden. Das ist wichtig. Zudem sind wir auf gutem Weg in die Euro-Zone. Da glauben wir, gute Fortschritte zu erreichen. Wir haben 3,9 Prozent Wirtschaftswachstum und erfüllen alle Kriterien. Wir sind ein reiches Land. Deswegen wollen wir uns besser präsentieren und neue Freunde für Bulgarien gewinnen.
Die Statistik ist arm. Sie beruht nur auf Geld und den Gehältern.
Wenn man der Statistik glaubt, gehört Bulgarien trotz des starken Wirtschaftswachstums zu den ärmsten Ländern in Europa. Wieso glauben Sie trotzdem daran, dass das funktionieren kann?
Die Statistik ist arm. Sie beruht nur auf Geld und den Gehältern. Ein Land mit so einer reichen Geschichte, einer so alten Kultur, so motivierten Menschen und einer intakten Natur ist kein armes Land. Bulgarien ist ein zukunftsorientiertes Land. Wir sind ein Stabilitätsanker in der Region des Westbalkans und dem Schwarzen Meer. Dieser positive Trend gibt mir die Zuversicht, dass wir ein Land mit grosser Zukunft sind.
Das Gespräch führte Ivana Pribakovic.