Zum Inhalt springen

Europäische Migrationspolitik Längerer Zaun am Grenzfluss Evros geplant

  • Der griechische Verteidigungsminister Takis Theodorikakos hat gegenüber dem TV-Sender Skai gesagt, die griechische Regierung wolle den Grenzzaun zur Türkei am Evros verlängern.
  • Der neue Zaun soll in etwa zehn Monaten fertig sein.
  • Die EU hat bis anhin abgelehnt, Finanzierungsanträge für die Verlängerung des Zauns zu bewilligen.

Griechenland will einen bereits existierenden Zaun entlang der Grenze zur Türkei um 35 Kilometer länger ausbauen. Die Kosten dafür bezifferte Takis Theodorikakos auf rund 100 Millionen Euro. Das Geld dafür komme aus dem griechischen Haushalt.

Athen hat in den vergangenen Jahren einen 37.5 Kilometer langen, etwa fünf Meter hohen Stahlzaun entlang seichter Stellen des Grenzflusses Evros gebaut. In der Türkei heisst der Fluss Meric. Damit sollen Migrierende daran gehindert werden, aus der Türkei nach Griechenland und damit in die EU zu kommen.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren Pushbacks

Der griechische Grenzschutz hat im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben etwa 256'000 Migrantinnen und Migranten daran gehindert, diesen Grenzfluss zu überqueren. Gleichzeitig seien 1300 Schleuser festgenommen worden.

Eine Polizistin und ein Polizist vor einem hohen Metallzaun
Legende: Der bereits bestehende Stahlzaun am Evros soll ausgebaut werden. Keystone/AP PhotoPetros Giannakouris

Menschenrechtsorganisationen werfen Athen vor, Menschen, die auf eine bessere Zukunft in Europa hoffen, illegal zurück in die Türkei zu drängen. Das Vorgehen wird Pushback genannt. Dies dulde im Stillschweigen auch die EU, heisst es.

SRF 4 News, 19.02.2023, 15 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel