Ein letztes Mal vor der Europawahl sind die beiden Favoriten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten im Fernsehen aufeinander getroffen. Der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, Martin Schulz, machte dabei klar, dass er in naher Zukunft keinen Platz für die Türkei in der EU sehe.
«Ich glaube, dass die Türkei zum jetzigen Zeitpunkt nicht beitrittsreif ist», sagte er in der ARD-Wahlarena. Auch der Kandidat der Europäischen Volkspartei, Jean-Claude Juncker, lehnt einen türkischen EU-Beitritt ab. «Wer Twitter verbietet, hat die Zukunft nicht verstanden.» Die Türkei müsse demokratischer werden, sagte er.
Bis 2019 werde kein weiteres Land der EU beitreten können, so Juncker. Erst müsse sich die EU mit ihren 28 Mitgliedstaaten nach der Schuldenkrise festigen.
Beide Kandidaten bekannten sich ferner zu strengen Regeln und zu Transparenz beim geplanten Freihandelsabkommen mit den USA. Einig waren sie sich auch, dass das Mittelmeer nicht zum Friedhof für Flüchtlinge aus Afrika werden dürfe.