- Nach der mutmasslichen Gasexplosion in einem Mehrfamilienhaus in Wien ist ein zweites Todesopfer gefunden worden.
- Die Such- und Aufräumarbeiten werden durch ständig herabfallende Trümmerteile erschwert.
- Ob es weitere Vermisste gibt, ist derzeit unbekannt. Mindestens 14 Menschen wurden bei dem Unglück verletzt – zwei davon schwer.
Nach der mutmasslichen Gasexplosion in einem Mehrfamilienhaus in Wien ist am Donnerstagabend ein zweites Todesopfer gefunden worden. Die Identität des Mannes war zunächst unklar. Zur Klärung sei eine Obduktion angeordnet worden, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger.
Gefahr eines Folgeeinsturzes
Zuvor hatte die Feuerwehr intensiv nach dem Vermissten gesucht. Dabei war die Suche erschwert worden, weil immer wieder Teile des Dachs und des Mauerwerks in die Tiefe stürzten.
«Das Gebäude ist in einem instabilen Zustand», betonte Feuerwehr-Sprecher Gerald Schimpf. Die Gefahr eines Folgeeinsturzes sei daher sehr gross. Einsturzgefährdete Teile würden gestützt und Sachverständige hinzugezogen.
Bei der Explosion unweit der Wiener Innenstadt waren am Mittwoch zwei Mehrfamilienhäuser über mehrere Stockwerke teilweise eingestürzt. Betroffen waren 22 Wohnungen, in denen 42 Menschen gemeldet waren. Mindestens 14 Menschen wurden dabei verletzt, zwei von ihnen schwer.
Ersatzquartiere für Betroffene
Bei den Schwerverletzten handelt es sich um einen 35-Jährigen und einen 54-Jährigen. Der 35-Jährige erlitt unter anderem Knochenbrüche und schwere innere Verletzungen, wie die Wiener Berufsrettung mitteilte. Der Mann habe sich während der Explosion in seiner Wohnung aufgehalten. Der 54-Jährige wurde von Glassplittern getroffen und erlitt Schnittverletzungen.
Bei der Suche in den beiden von der Explosion betroffenen Häusern kamen auch Rettungshunde und eine sogenannte Schallortungsgruppe mit Spezialgerät zum Einsatz. Für sämtliche betroffenen Bewohner der einsturzgefährdeten Wohnhäuser wurden Ersatzquartiere organisiert.
Spekulation über Ursache
Über die Unglücksursache kann bisher nur spekuliert werden. Vieles deutet auf eine Gasexplosion hin, sowohl Zeugen als auch Einsatzkräfte hatten Gasgeruch wahrgenommen. Das Gas könnte jedoch auch erst nach der Explosion ausgeströmt sein.
Harald Sörös, Sprecher der Wiener Landespolizei, erklärte, dass Brandermittler das teileingestürzte Gebäude aus Sicherheitsgründen bisher nicht betreten könnten. «Bevor der Schutt nicht weggeräumt ist, kommt man nicht rein», sagte Sörös. Die Brandsachverständigen hätten daher bisher «nur reinschauen können».