- Knapp 14 Jahre nach dem Absturz einer Air-France-Maschine zwischen Rio de Janeiro und Paris hat ein Gericht ein Urteil gesprochen.
- Das Pariser Gericht sprach die Airline und den Hersteller Airbus vom Verdacht der fahrlässigen Tötung frei.
- Die Konzerne hätten zwar teils nachlässig oder unvorsichtig gehandelt, doch ein eindeutiger Kausalzusammenhang zum Unglück lasse sich nicht herstellen, so das Urteil.
Die Unternehmen hatten die Verantwortung für den Absturz von sich gewiesen und einen Freispruch gefordert. Auch die Anklage hatte in ihrem Schlussplädoyer gesagt, keine Verurteilung fordern zu können.
Die Air-France-Maschine des Flugs AF 447 war am 1. Juni 2009 auf dem Weg von Rio in die französische Hauptstadt von den Radarschirmen verschwunden. Der Airbus vom Typ A330 stürzte in den Atlantik, 228 Menschen starben.
Lange war die Ursache unklar. Erst im Mai 2011 wurden die letzten Leichen und der Flugdatenschreiber aus etwa 4000 Metern Tiefe geborgen.
2012 stellten Ermittler fest, dass die Crew mit der Lage überfordert war. Die Maschine war in ein schweres Gewitter geraten. In mehr als 11'000 Metern Höhe vereisten die Sensoren, sodass die Piloten keine Angaben zur Geschwindigkeit der Maschine mehr hatten. Eigentlich sei die Situation jedoch beherrschbar gewesen.
Lange juristische Aufarbeitung
Die juristische Aufarbeitung des Unglücks zog sich in die Länge. 2019 wiesen Ermittlungsrichter ein Verfahren ab. Der Absturz sei auf eine Kombination von Elementen zurückzuführen, die noch nie vorgekommen sei.
2021 entschied ein Berufungsgericht anders und ordnete den Prozess gegen Airbus und Air France an. Das Verfahren lief von Oktober bis Anfang Dezember.