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Trump befürchtet den Tod von Khashoggi
Aus News-Clip vom 19.10.2018.
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Fall Khashoggi US-Präsident geht von Tötung des Journalisten aus

  • Entgegen anfänglicher Hoffnungen geht die US-Regierung von einer Tötung des vermissten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi aus.
  • Ungeachtet dessen lässt Trump die saudischen Führung weiterhin ihre Arbeit tun – und den Fall Khashoggi selbst untersuchen.
  • Dabei steht die Regierung in Riad selbst unter Verdacht die Tötung Khashoggis angeordnet zu haben.
  • Laut der «New York Times» erwägt die saudische Regierung, einen General als Bauernopfer zu präsentieren – um von der mutmasslichen Verantwortung des Kronprinzen Mohammed bin Salman abzulenken.

Die Einsicht, dass der saudische Journalist Khashoggi getötet worden sei, verkündete US-Präsident Donald Trump vor seinem Abflug zu einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Montana.

Gleichzeitig verkündete der amerikanische Aussenminister Mike Pompeo nach seiner Rückkehr von Besuchen in Riad und Ankara, dass ihm die saudische Führung «eine vollständige, gründliche Ermittlung» zugesagt habe. Er habe deshalb Trump gesagt, dass «wir ihnen noch ein paar Tage geben sollten, um das abzuschliessen».

Wer ist Jamal Khashoggi?

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Der frühere Regierungsberater Saudi-Arabiens und Blogger Jamal Khashoggi war im September 2017 aus Furcht vor einer Festnahme ins US-Exil gegangen. Er hatte wiederholt die Politik des mächtigen Kronprinzen bin Salman sowie die Militärintervention des Königreichs im Jemen kritisiert.

Bin Salman hat zwar weitreichende wirtschaftliche und gesellschaftliche Reformen eingeleitet, doch zugleich die Repression gegen Kritiker und Oppositionelle verschärft. Im Mai 2018 wurden mehrere Menschenrechtsaktivisten verhaftet. Auch zahlreiche Journalisten und Blogger sitzen in Haft.

Heikler Fall für Donald Trump

Der mächtige saudische Kronprinz Mohammed bin Salman steht unter dem weitverbreiteten internationalen Verdacht, die Ermordung des regierungskritischen Journalisten in Auftrag gegeben zu haben.

Entsprechend delikat ist der Fall Khashoggi für den US-Präsidenten. Dieser ist für das Vorgehen gegen den Iran und für eine Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern auf enge Zusammenarbeit mit Riad angewiesen. Ferner will Trump Saudi-Arabien als massiven Abnehmer von US-Rüstungsgütern nicht vergraulen.

Bisher hatte sich der US-Präsident gegen einen Stopp der US-Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien ausgespochen. Diese brächten viel Geld ein und sicherten Jobs in den USA, sagte er.

Ränke zugunsten des Prinzen

Die «New York Times» berichtete am Donnerstag unter Berufung auf drei mit dem Fall vertraute Quellen, die saudische Führung erwäge, einen General und hochrangigen Berater von Kronprinz Mohammed bin Salman für den Tod Khashoggis verantwortlich zu machen.

Damit könne von einer Verantwortung des Kronprinzen abgelenkt werden, schrieb die Zeitung. Menschen im Umfeld des Weissen Hauses sei der Name des betroffenen Generals bereits genannt worden.

Türkische Ermittler vermuten Leiche im Wald

Die türkische Polizei sucht derweil Behördenvertretern zufolge nach der Leiche des vor zweieinhalb Wochen verschwundenen saudischen Journalisten. Die bisherigen Ermittlungen liessen vermuten, dass die sterblichen Überreste im Belgrader Wald am Rande von Istanbul sowie in einem ländlichen Gebiet in der Nähe der Stadt Yalova südlich der Bosporus-Metropole am Marmarameer seien.

Bei der Durchsuchung des saudiarabischen Konsulats und der Residenz des Konsuls seien zudem zahlreiche Proben genommen worden. Sie würden nun auf DNA-Spuren des Journalisten hin untersucht.

Frankreich, Grossbritannien und Holland setzen Besuche aus

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Präsident Emmanuel Macron erklärte, Frankreich setze «bestimmte politische Besuche nach Saudi-Arabien aus», bis das Verschwinden Khashoggis aufgeklärt sei. Zudem kündigte der Elysée-Palast ein baldiges Gespräch Macrons mit dem saudischen König bin Salman an. Auch der britische Handelsminister Liam Fox sagte, «es ist nicht die richtige Zeit», um nach Riad zu fahren. Die Niederlande sagten ebenfalls die Teilnahme von Finanzminister Wopke Hoekstra ab sowie eine geplante Handelsmission im Dezember.

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