- In Sri Lanka hat die Polizei am Montag eine srilankische Angestellte der Schweizer Botschaft in Colombo verhaftet.
- Die Frau hatte angegeben, entführt und von Unbekannten bedroht worden zu sein.
- Nun wirft ihr die Polizei vor, «falsche Beweise fabriziert» zu haben.
- Gemäss dem srilankischen «DailyMirror» online wurde die Frau bis zum 30. Dezember in provisorische Haft genommen.
Anfang Dezember hatte die Schweizer Botschaft in Colombo mitgeteilt, die lokale Mitarbeiterin sei in der Woche zuvor zwei Stunden lang festgehalten und bedroht worden. Sie sollte so gezwungen werden, geschäftsrelevante Informationen herauszugeben. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hatte deswegen den Botschafter Sri Lankas einbestellt.
Die Reaktion des EDA
Das EDA reagierte auf den Vorfall mit mehreren Demarchen. Die Botschaft erstattete bei den srilankischen Behörden Anzeige und forderte eine rasche Aufklärung der Hintergründe.
Aus dem Aussenministeriums Sri Lankas hatte es geheissen, dass an der bisherigen Darstellung der Ereignisse gezweifelt werde. Die Schweizer Botschaft liess verlauten, dass sich der Gesundheitszustand der Frau verschlechtert hätte und sie nicht in der Lage sei, eine Aussage zu machen.
Ermittlungen um Entführungen und Tötungen
Die Botschaftsangestellte soll laut Medienberichten wegen des Visums an einen srilankischen Polizeiinspektor ausgefragt worden sein. Er sei in Ermittlungen im Zusammenhang mit der Familie des neuen Präsidenten Gotabhaya Rajapaksa involviert gewesen.
Bei den Ermittlungen ging es unter anderem um Entführungen und Tötungen von Journalisten während der Zeit von 2005 bis 2015. Damals war Rajapaksas Bruder Präsident. Der Polizeiinspektor und seine Familie flohen den Angaben zufolge kürzlich in die Schweiz.