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SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren:
Aus SRF 4 News aktuell vom 29.08.2018.
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Fast nur negative Nachrichten Trump droht Google, Twitter und Facebook

Der US-Präsident sieht sich nur negativ durch Medien abgebildet. Google weist die Kritik zurück.

US-Präsident Donald Trump wirft den grossen Internet-Konzernen Google Facebook und Twitter unfaire Praktiken vor und warnt sie, künftig vorsichtiger vorzugehen.

«Ich glaube, Google, Twitter und Facebook bewegen sich auf sehr besorgniserregendem Boden und sie müssen vorsichtig sein. Es ist nicht fair gegenüber grossen Teilen der Bevölkerung», sagte Trump im Weissen Haus, ohne seine Vorwürfe zu konkretisieren.

Trump: «Fast alles über mich ist schlecht»

Kurz zuvor hatte er Google vorgeworfen, Internetsuchen zu seinem Nachteil zu manipulieren. Die Google-Ergebnisse für Trump-News zeigten nur die Berichte der von ihm so genannten «Fake News»-Medien, schrieb er am Dienstag auf Twitter.

«Anders formuliert haben sie diese für mich und andere so manipuliert, dass fast alle Geschichten und Nachrichten schlecht sind. Die republikanischen, konservativen und fairen Medien sind ausgesperrt. Das ist eine sehr ernste Situation – sie wird angegangen», twitterte der Präsident. Google erklärte umgehend, die Suchergebnisse würden «nicht benutzt, um eine politische Agenda voranzutreiben».

Einschätzung von SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren

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Der Vorwurf: US-Präsident Trump stützt seine Vorwürfe offenbar auf eine nichtwissenschaftliche Studie des konservativen Blogs «PJ Media». In der Studie wie auch in Trumps Tweet ist die Rede davon, das 96 Prozent der Resultate bei Google von linken Medien stammten. Dabei ist zu beachten, dass die Autoren der Studie fast alle Medien ausser Fox News als links betrachten. Also die Nachrichtenhäuser Reuters und Bloomberg ebenso wie die Zeitungen «Washington Post» und «New York Times», die sogar als ganz links eigeordnet werden.

Was korrekt ist: Google bevorzugt bei seinen Resultaten Mainstream-Medien und damit grosse Medienhäuser, die man je nach eigenem politischem Standpunkt als links betrachten kann.

Was falsch ist: Was aber nicht stimmt ist, dass Google eine politische Gewichtung vornehmen beziehungsweise die Suchergebnisse politische färben würde. Dies hat auch Google festgehalten und betont, es würden nur die relevantesten Ergebnisse angezeigt, und zwar ohne politische Einordnung.

Der geheime Algorithmus: Tatsächlich ist der Suchalgorithmus von Google ein streng gehütetes Geschäftsgeheimnis. Man weiss also nicht, wie die Ergebnisse zustande kommen. Das macht Google leicht angreifbar. Die Behauptung einer politischen Färbung der Ergebnisse kann also nur schwer widerlegt werden.

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