- Bei einer Explosion in einem Wasserkraftwerk an einem Stausee im Norden Italiens sind nach Angaben der Behörden mindestens drei Arbeiter ums Leben gekommen und mindestens fünf weitere verletzt worden.
- Die Behörden befürchten, dass sich die Zahl der Todesopfer in der Anlage am Stausee von Suviana zwischen den Städten Bologna und Florenz noch erhöhen könnte.
- Ein Tag nach dem Ereignis werden noch vier Mitarbeiter des Werks vermisst.
Das Unglück geschah am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr. Nach ersten Erkenntnissen brach bei Arbeiten an einer Turbine in etwa 30 Metern Tiefe aus noch unbekannten Gründen Feuer aus, wodurch es dann zu der Explosion kam. Infolge der Explosion sei auch Wasser in das Kraftwerk eingedrungen, hiess es. Der Staudamm an sich – etwa zwei Kilometer entfernt – wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr hatte wegen starker Rauchentwicklung grosse Mühe, in dem Kraftwerk an die Unglücksstelle zu gelangen.
Der Gemeindepräsident der nahegelegenen Gemeinde Camougnano, Marco Masinara, berichtete von Arbeiten an den Turbinen im Inneren des Gebäudes. Das Unglück ereignete sich demnach weit unterhalb des Wasserspiegels auf der Ebene minus neun. Der Stromversorger Enel, dem das Kraftwerk gehört, bestätigte das Unglück, ohne nähere Angaben zu machen.
Mehrere Helikopter im Einsatz
Die Feuerwehr war mit mehr als 40 Helfern und auch mit mehreren Helikoptern im Einsatz. Der Provinzkommandant der Feuerwehr von Bologna, Calogero Turturici, sagte dem Fernsehsender E-TV: «Es gibt sehr viel Rauch. Wir haben Mühe, in die Räumlichkeiten zu gelangen.» Zudem sei das Gelände mit Wasser überflutet. Auf die Frage nach der Ursache sagte Turturici: «Wenn der Unfallort nicht zugänglich ist, ist es schwierig, die eine oder andere Hypothese aufzustellen.»
Bei den bereits geborgenen Toten handelt es sich um drei Männer im Alter zwischen 35 und 73 Jahren. Zur weiteren Suche sagte ein Sprecher der Feuerwehr: «Wir arbeiten ohne grosse Hoffnung, die Vermissten lebend zu finden.» Am Dienstag war von vier Toten die Rede, am Mittwoch korrigierte die Feuerwehr diese Zahl nach unten auf drei Tote.
Der See liegt in einem Regionalpark der Apenninen auf einer Höhe von knapp 500 Metern. Er entstand durch den Bau eines Staudamms in den Jahren 1928 und 1932. Der Staudamm an sich – etwa zwei Kilometer entfernt – wurde durch die Explosion nicht in Mitleidenschaft gezogen.