Film machte ihn berühmt - Er lebte 18 Jahre in Pariser Flughafen – nun ist er tot

• Mehran Karimi Nasseri (76) ist im Terminal 2 F des Flughafens Charles de Gaulle eines natürlichen Todes gestorben.
• Der iranische Flüchtling hatte 18 Jahre lang dort gelebt und zum Film «Terminal» inspiriert.

Bei einer Zwischenlandung 1988 hatte er im Transitbereich seine Papiere verloren und konnte seinen Flüchtlingsstatus nicht mehr nachweisen. So durfte er weder weiterreisen noch den Flughafen verlassen. Nasseri richtete sich im Terminal 1 ein.

Inspiration für einen Film

Nasseris Geschichte inspirierte den US-Regisseur Steven Spielberg 2004 zu seinem Film «Terminal» mit Tom Hanks. Mit dem Geld, das er für den Film bekam, zog er in ein Hotel um.

Jahrelang bemühte er sich vergeblich in mehreren Ländern Europas um Aufnahme. 1999 erhielt er ein Visum für Frankreich, blieb aber in seiner Nische unter einer Flughafenrolltreppe, wo er sich häuslich eingerichtet hatte. Erst 2006 verliess er den Ort für einen Krankenhausaufenthalt und lebte danach im Heim.

Merhan Karimi Nasseri posiert 2004 am Flughafen Paris Charles de Gaulle. Seine surreale Existenz hat Steven Spielbergs Blockbuster «The Terminal» mit Tom Hanks inspiriert.

Reuters/Archiv/Viktor Tonelli

Seit September lebte Nasseri wieder im Flughafen und sass stets an derselben Stelle mit seinen Habseligkeiten in einem Trolley, berichteten Flughafenangestellte der Zeitung «Le Parisien». Er habe zuletzt kaum noch gesprochen und in die Leere gestarrt.

Der «Terminal-Mann» in seinem «Reich» unter einer Rolltreppe am Flughafen Paris – Charles de Gaulle.

Keystone/Archiv/MICHEL EULER

Nach dem Tod des «Terminal-Manns», wie er sich in einem autobiografischen Roman selbst nannte, deckte der Flughafen seinen Platz mit einem weissen Laken ab.