Zum Inhalt springen

Filmfestival Berlinale Goldener Bär geht an französischen Dokumentarfilm

In Berlin sind die Siegerfilme ausgezeichnet worden. Die Berlinale geht am Sonntag zu Ende.

Der Dokumentarfilm «Sur l'Adamant» des französischen Regisseurs Nicolas Philibert hat den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen. Der Film «Sur l'Adamant» erzählt von einem Zentrum für Menschen mit psychischen Problemen in Paris.

Der Schauspielpreis ging an ein Kind: Die neunjährige Sofía Otero wurde für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle ausgezeichnet. Im Coming-of-Age-Film «20'000 especies de abejas» («20'000 Species of Bees») spielt sie ein achtjähriges Kind, das auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist.

Ermittlungen im Drogenmilieu

Die Österreicherin Thea Ehre erhielt den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle. Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi «Bis ans Ende der Nacht» eine Transfrau, die mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll.

Nicolas Philibert.
Legende: Grosse Freude bei Nicolas Philibert über den Goldenen Bären. Reuters/Fabrizio Bensch

Der deutschen Filmemacherin Angela Schanelec wurde für ihre Ödipus-Adaption «Music» der Drehbuchpreis zugesprochen. Der Franzose Philippe Garrel bekam den Silbernen Bären für die beste Regie, in seinem Film «Le grand chariot» porträtiert er eine Puppenspielerfamilie.

Ehrung für Lausanner Filmemacherin Jenna Hasse

Box aufklappen Box zuklappen

Unter den 13 Schweizer Filmen und Koproduktionen, die an der Berlinale teilnahmen, hat die Lausannerin Jenna Hasse für ihren ersten Spielfilm, «L'amour du monde» , eine besondere Erwähnung erhalten – und zwar in der Sektion «Generation Kplus», der sogenannten Berlinale für Kinder. Im Film «L'amour du monde» trifft die 14-jährige Margaux am Genfer See auf die siebenjährige Juliette, ein Heimkind, und Joël, einen Fischer, der vor Kurzem aus Indonesien zurückgekehrt ist. Alle drei sind in ihrer stillen Weigerung, sich dem Leben zu stellen, vereint und zwischen Anziehung, Enttäuschung und Sehnsucht nach fernen Ländern zerrissen.

Eine französisch-schweizerische Koproduktion erhielt einen Silbernen Bären für den besten Regisseur: dieser ist der 74-jährige Franzose Philippe Garrel mit seinem Film «Le Grand Chariot». Koproduziert wurde er von Joëlle Bertossa von Close Up Films, Genf. Die Kamera führte der Tessiner Renato Berta.

Eine weitere Ehrung geht nach Deutschland: Den grossen Preis der Jury erhielt der Film «Roter Himmel» des deutschen Regisseurs Christian Petzold.

Kamerafrau erhält Silbernen Bären

Der Preis der Jury ging an das Psychodrama «Mal Viver» des portugiesischen Regisseurs João Canijo, das von mehreren Frauen in einem alten Hotel erzählt.

Die Kamerafrau Hélène Louvart erhielt den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung im Drama «Disco Boy». Franz Rogowski spielt darin einen Mann, der nach Frankreich flieht und der Fremdenlegion beitritt.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den grossen Filmfestivals. Die US-Schauspielerin Kristen Stewart leitete in diesem Jahr die Internationale Jury. Gemeinsam mit den anderen Jurymitgliedern entschied sie über die Vergabe der Auszeichnungen.

SRF 4 News, 25.3.2023, 21:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel