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Flucht über Regenrinne Europaabgeordneter nimmt an Sex-Party teil – und tritt ab

  • Der Europaabgeordnete József Szájer nimmt an einer illegalen Party in Brüssel teil und wird von der Polizei erwischt.
  • Anschliessend gab er die Teilnahme an der Party zu und legte sein Mandat als Europaabgeordneter nieder.
  • Er begründete den Verzicht mit einer zunehmenden seelischen Belastung durch die Tagespolitik.
  • Szájer ist ein Parteifreund von Viktor Orbàn.

Er habe die einzig richtige Entscheidung getroffen, teilte die Fidesz-Delegation mit. Szájer war zuletzt Leiter der Delegation in der Fraktion der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP).

Die Fidesz-Partei und Viktor Orbán

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Die Fidesz-Partei ist eine nationalkonservative Partei Ungarns, die auch als rechtspopulistisch eingestuft wird. Fidesz betont kirchliche und traditionelle Familienwerte.

Viktor Orbán ist der Vorsitzende der Fidesz-Partei. Seit seiner Wahl 2010 wird gegen ihn der Vorwurf erhoben, Menschenrechte in Ungarn systematisch einzuschränken. Als während der Covid-19-Pandemie der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, regierte Orbán per Dekret. Er wurde damit von verschiedenen Leitmedien als Autokrat oder Diktator eingestuft.

Party mit rund 20 Teilnehmenden

Die Polizei hatte am Freitagabend in einer Wohnung in der Brüsseler Innenstadt rund 20 Menschen angetroffen, wie die Brüsseler Staatsanwaltschaft mitteilte. Nachbarn hatten sich zuvor über Lärm und mögliche Verstösse gegen die Corona-Auflagen beschwert. Der Staatsanwaltschaft zufolge wiesen sich zwei Angetroffene als Diplomaten aus.

Ein Zeuge habe einen Mann dabei beobachtet, wie dieser über die Regenrinne flüchtete. Die Polizei griff den Mann auf, dessen Hände blutig gewesen sein sollen. Laut Staatsanwaltschaft stammten die Verletzungen wohl vom Fluchtversuch. Im Rucksack des Mannes seien Drogen gefunden worden. Der Mann wurde nach Hause eskortiert und zeigte dort seinen Diplomaten-Pass vor. Die Staatsanwaltschaft nennt die Initialen «S.J.» und den Jahrgang 1961, was nahelegt, dass es sich um József Szájer handelt.

«Ich habe keine Drogen genommen»

Der Staatsanwaltschaft zufolge werde allen Anwesenden der Verstoss gegen Corona-Auflagen zur Last gelegt und S. J. der Verstoss gegen Drogengesetze. Szájer selbst betonte: «Ich habe keine Drogen genommen.» Die Drogen seien nicht seine gewesen. Strafrechtliche Konsequenzen setzen nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Aufhebung der Immunität voraus. Szájer entschuldigte sich bei seiner Familie, Kolleginnen und Kollegen sowie seiner Wählerschaft.

SRF4 News, 02.12.20, 5 Uhr ; 

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