- Italien hat die EU-Kommission aufgefordert, eine Behörde zur Verteilung der im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge zu schaffen.
- Dies sagte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte am Donnerstag der Zeitung «Il Fatto Quotidiano».
- Ein solcher Krisenausschuss könne dann zwischen den verschiedenen europäischen Regierungen vermitteln.
Wie die Verteilung der 450 geretteten Menschen am Wochenende abgelaufen sei, solle zur Norm werden, so Conte. Italien hatte am Sonntag den Flüchtlingen erlaubt, in Sizilien an Land zu gehen, nachdem sich mehrere andere Staaten bereit erklärt hatten, die Menschen aufzunehmen. Es war das erste Mal, dass eine solche Einzelaktion unter EU-Partnern verabredet wurde.
Italien will die Zahl der Flüchtlinge und Migranten begrenzen und hat die Häfen für Rettungsschiffe privater Hilfsorganisationen geschlossen. Seit 2014 sind an den italienischen Küsten mehr als 650'000 Bootsflüchtlinge angekommen. Im vergangenen Jahr ging ihre Zahl jedoch deutlich zurück. Italien hat Druck auf Libyen ausgeübt, die Flüchtlinge an seiner Küste zu stoppen.