- Ein russischer Jet der Fluggesellschaft Aeroflot ging auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo in Flammen auf.
- Beim Brand kamen 41 Menschen ums Leben, teilten die russischen Behörden mit.
- Sechs verletzte Personen befinden sich nach Angaben des russischen Verkehrsministers nach wie vor in «ernstem Zustand».
Unter den Toten seien auch zwei Kinder. Auf Bildern war zu sehen, wie das Flugzeug in Moskau in Flammen stand und von einer schwarzen Rauchwolke bedeckt war. Der Flughafen Scheremetjewo und der Zivilschutz bestätigten, dass es einen Brand gegeben hatte.
Mehr als 70 Menschen an Bord
Die Aeroflot-Maschine des Typs Suchoi Superjet-100 fing auf dem Weg nach Murmansk kurz nach dem Start am Sonntagabend in Moskau Feuer. Ein Fluggast habe den Brand bemerkt und die Crew alarmiert, meldeten russische Agenturen.
Daraufhin habe der Pilot beschlossen, wieder zum Startflughafen Scheremetjewo im Norden der Hauptstadt zurückzukehren und notzulanden. An Bord waren den Berichten zufolge 73 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder.
Im Online-Dienst zur Nachverfolgung von Flugbewegungen «Flightradar24» war zu sehen, wie die Maschine zweimal über Moskau kreiste, bevor sie nach 45 Minuten zur Notlandung ansetzte. Beim Landeanflug prallte die Maschine dann mehrfach auf den Boden und begann zu brennen.
Stau wegen Handgepäck
An Bord der Maschine brach Panik aus. Einige Passagiere im vorderen Teil des Flugzeuges sollen gemäss der Nachrichtenagentur Interfax darauf bestanden haben, zuerst ihr Handgepäck zu holen. Dadurch sei der Ausgang für die Passagiere im hinteren Teil der Maschine versperrt gewesen.
Die Ursache für den Brand ist noch unklar. Die Gesellschaft bestätigte, dass der Motor des Flugzeuges aus technischen Gründen Feuer gefangen habe. Medien berichteten auch, dass der Superjet bei einem Gewitter vom Blitz getroffen worden sein könnte.
Flugschreiber gefunden
Die beiden Flugschreiber der verunglückten Maschine seien im Wrack gefunden worden, hiess es am Montag aus Sicherheitskreisen. Das russische Zwischenstaatliche Luftverkehrskomitee (MAK) kümmere sich nun um die Auswertung der sogenannten Blackboxes. Diese könne jedoch mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Flugschreiber enthalten unter anderem Aufzeichnungen der Flugdaten und der Cockpitgespräche. Diese können für die Ermittler bei der Klärung der Unfallursache von grosser Bedeutung sein.
Grounding nicht vorgesehen
Kremlchef Wladimir Putin ordnete eine gründliche Aufklärung an. Er und Regierungschef Dmitri Medwedew sprachen den Angehörigen der Todesopfer ihr Beileid aus. Den Überlebenden sicherten sie Hilfe zu.
Der russische Verkehrsminister Jewgeni Ditrich sagte am Tag nach dem Unglück, er sehe keinen Grund, die Suchoi Superjet-100 zu grounden. Die Maschine ist die erste Neuentwicklung des russischen Flugzeugbaus nach dem Ende der Sowjetunion. Der Kurzstreckenflieger ist seit 2011 zugelassen. Die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot hatte erst im vergangenen Herbst den Kauf von weiteren 100 Jets des Typs angekündigt.