«Willkommen in Katar, zu See und zu Land», lautete die Hymne für diesen 24. Fussball-Cup der Golfstaaten. Als ob nicht zu See, zu Land und in der Luft ein striktes Wirtschaftsembargo gelten würde.
Der saudische Thronfolger Mohammed bin Salman hatte das Turnier in Katar eigentlich platzen lassen wollen, mit Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten im Schlepptau sagte er ab.
Doch dann kam die Mannschaft aus Riad sogar mit dem Direktflieger nach Doha, ohne kompliziertes Umsteigen in Kuwait. Mit anderen Worten: Saudi-Arabien brach für das Turnier seine eigene Blockade.
Die Vorgeschichte
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Anfangs Juni 2017 schlossen Katars Nachbarländer Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ihre Grenzen. Sie forderten Bürger Katars auf, in spätestens zwei Wochen das Land zu verlassen.
In den Emiraten strichen Fluggesellschaften wie Emirates und Etihad in der Folge die Flüge von und nach Doha, die Airlines der anderen Staaten taten das Gleiche. Gekappt wurden auch die Verkehrsverbindungen zu Wasser und zu Land. Zudem wird in Saudi-Arabien das Büro von Al-Jazeera geschlossen.
Vorwurf der Terrorunterstützung
Die vier Staaten werfen der katarischen Regierung vor, diese mische sich in ihre inneren Angelegenheiten ein und unterstütze Terrororganisationen. Aus Regierungskreisen in Riad hiess es, Katar verletze seit Jahren die Souveränität Saudi-Arabiens und wolle das Königreich spalten.
Katar umarme zahlreiche Terrororganisationen, um der Stabilität in der Region einen Schlag zu versetzen. Dazu zählten neben dem IS und den Muslimbrüdern auch Gruppen, die vom Iran gefördert würden. Doha betreibe eine «anhaltende Unterstützung des Terrorismus im Jemen und in Syrien».
Ende Mai 2017 hatte ein Bericht auf der Nachrichtenseite der staatlichen Nachrichtenagentur von Katar unter den Golfstaaten neue diplomatische Verwicklungen ausgelöst. In dem Artikel hiess es, Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani habe die Nachbarländer kritisiert und den schiitischen Iran als Staat gelobt, der zu Stabilität in der Region beitrage.
USA rufen zur Besonnenheit auf
Das katarische Aussenministerium teilte danach mit, Unbekannte hätten die Nachrichtenseite der Qatar News Agency (QNA) gehackt und einen gefälschten Bericht verbreitet. Trotzdem hielten die Spannungen an.
Der damalige US-Aussenminister Rex Tillerson rief die beteiligten Staaten auf, ihre Streitigkeiten beizulegen. Offensichtlich gebe es in der Region einige Konflikte, die nun hochkochten, sagte er damals in Sydney. Er erwarte nicht, dass der Abbruch der Beziehungen zu Katar massgeblich Auswirkung auf den Kampf gegen den Terrorismus haben werde.
Der Sinneswandel ist zum Thema hitziger Debatten in den arabischen Talkshowsendungen geworden. Geht die unerbittliche Feindschaft am Golf nach zweieinhalb Jahren einem Ende entgegen? «Versöhnung ist unmöglich, die Saudis haben uns zu sehr gedemütigt», sagt ein Anrufer aus Katar und bleibt skeptisch.
Ein anderer aus Riad sieht schon das Ende des Embargos herannahen. Umso mehr als ein Gipfel der Golfstaaten nächste Woche in Riad so arrangiert wurde, dass der Emir von Katar ohne Gesichtsverlust teilnehmen kann.
Auch Experten nennen Argumente für eine Entspannung. Seit den Raketenangriffen auf die saudischen Ölanlagen habe der forsche saudische Kronprinz plötzlich weiche Knie.
Mohammed bin Salman könne sich in der grossen regionalen Konfrontation mit Iran keinen Streit mit seinen Brüdern am Golf mehr leisten. Auch habe das Embargo den unbotmässigen Emir von Katar nicht auf Kurs gebracht.
Katar löst sich aus Würgegriff
Es ging bei dem Streit um die überdimensionierten Egos junger Herrscher, es ging auch um politische Differenzen. Katar unterstützt in der arabischen Welt islamistische Bewegungen, die Mohammed bin Salman als Terroristen bekämpft.
Der saudische Kronprinz setzt mehr auf autoritäre Ordnungen. Und forderte von Katar darin bedingungslose Gefolgschaft. Doch Katar lenkte mal eben ein paar Dutzend Milliarden Dollar aus seinem Staatsfonds ins eigene Budget um. Und widerstand so dem Würgegriff zu Land, zu Wasser und in der Luft.
Ein dritter der Streithähne vom Golf tut sich offenbar schwerer, ein neues Kapitel aufzuschlagen: der starke Mann der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohamed bin Zayid. Aber immerhin, auch er schickte seine Mannschaft zum Turnier nach Doha. Die Emirate allerdings sind schon ausgeschieden. Katar hat sie geschlagen.
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