Die Hoffnung, dass es in Taormina zum grossen Schulterschluss der G7-Staaten kommt, hatten nur die Wenigsten – insbesondere nach den Äusserungen von US-Präsident Donald Trump zu den Themen Handel und Klima im Vorfeld des Treffens. Dass die Ergebnisse aber derart dürftig ausfallen, das ist schon enttäuschend.
Beispiel Welthandel: Trump will weiterhin bilaterale Abkommen. Die Europäer pochen jedoch auf ein globales System, das den EU-Mitgliedstaaten die Tür zum Welthandel offen hält. Auch beim Thema Klima gibt es keine Einigung – es wird wahrscheinlich nicht einmal im Abschlussprotokoll vorkommen.
Dass die Atmosphäre am G7-Gipfel nicht gut ist, scheint vor allem mit der Person von Donald Trump zusammenzuhängen. Er fühlt sich an diesem Treffen überhaupt nicht wohl.
Auch die anderen Gipfelteilnehmer machen keinen begeisterten Eindruck. Es wirkt, als wäre Trumps Vorgänger Barack Obama immer noch präsent. Er hatte jeweils versucht, zumindest in der Öffentlichkeit Einigkeit zu demonstrieren.
Trump ist dagegen schroff und abweisend. Das hatte man bereits am Donnerstag in Brüssel gesehen. Es scheint, als wolle der US-Präsident seine Aussenseiterrolle auch öffentlich kultivieren.