- Rund 40'000 Personen sind laut Polizeiangaben in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts gegen Rassismus und Hass auf die Strasse gegangen.
- Die Demonstration richtete sich zugleich gegen eine Kundgebung für freie Meinungsäusserung, bei der rechte Redner auftreten sollten.
- Die Polizei war mit 500 Beamten präsent. Vereinzelt kam es zu Rangeleien mit Demonstranten, einige Kundgebungsteilnehmer bewarfen Polizisten mit Flaschen und Steinen. 27 Menschen wurden festgenommen.
- Der US-Präsident lobte die zehntausenden Protestierenden via Twitter.
Eine Woche nach der Eskalation der Gewalt in der US-Stadt Charlottesville haben in Boston zehntausende Menschen gegen Rassismus und Hass demonstriert. Die Polizei in der Stadt im Bundesstaat Massachusetts schätzte die Teilnehmerzahl der antirassistischen Kundgebung auf 40'000.
Zugleich fand in einem nahe gelegenen Park eine Demonstration für freie Meinungsäusserung statt. Die Kundgebung war schon vor den Vorfällen in Charlottesville geplant gewesen, auch haben sich die Organisatoren von der dortigen Gewalt distanziert.
Furcht vor Auftritt von Rechtsextremen
Aber nach Medienberichten standen auf der Rednerliste mehrere Personen, die mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht werden. Zudem wurde befürchtet, dass sich zahlreiche Rechtsextreme an der Veranstaltung beteiligen könnten.
Die Veranstalter selber – eine Gruppe namens «Boston Free Speech Coalition» – beschreiben sich als «eine Koalition von Libertären, Progressiven, Konservativen und Unabhängigen». Ziel sei es, einen «friedlichen und offenen Dialog über die Bedeutung des Rechts auf freie Meinungsäusserung und die Bedrohung dieses Rechts» zu führen.
Daher hatte die Stadt vorsichtshalber hunderte Polizisten aufgeboten, um eine etwaige Wiederholung der Szenen von Charlottesville zu verhindern. Dort war am Ende eine Frau getötet worden, als ein mutmasslicher Rechtsextremist sein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten steuerte.