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Geiselnahme in Texas Geiseln in US-Synagoge konnten sich offenbar selbst befreien

  • Zwei Tage nach der Geiselnahme in einer Synagoge im US-Bundesstaat Texas sind neue Details zur Tat bekanntgeworden.
  • Eine der Geiseln, Rabbi Charlie Cytron-Walker, gab am Montag in einem Interview mit dem Fernsehsender CBS Einblick in die dramatischen Stunden mit dem Geiselnehmer.
  • Ein Mann hatte Cytron-Walker und drei andere Personen am Samstag in der Synagoge in Colleyville nahe Dallas als Geiseln genommen.
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Archiv: Geiselnahme in Synagoge in Texas
Aus Tagesschau vom 16.01.2022.
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Der Rabbi berichtete, er und die anderen Festgehaltenen hätten sich am Ende selbst befreien können. Als er eine Gelegenheit gesehen habe, habe er einen Stuhl auf den Täter geworfen und sei mit den anderen Geiseln geflüchtet, erzählte der Rabbi gegenüber CBS. Sie hätten sich befreien können, «ohne dass ein einziger Schuss fiel».

Ein 44-jähriger Brite nahm laut Polizei in der Synagoge vier Personen als Geiseln, wovon eine am frühen Samstagabend wieder freigelassen wurde. Die übrigen Festgehaltenen kamen erst ein paar Stunden später frei. Alle vier blieben unverletzt. Der Täter kam ums Leben. Ursprünglich hatte es geheissen, Spezialkräfte seien ins Gotteshaus eingedrungen und hätten die Geiseln befreit. Die Polizei hat sich bislang allerdings nicht im Detail zu den Umständen geäussert und offen gelassen, wie genau der Täter starb.

Vor einer Synagoge steht ein Polizeiauto.
Legende: In dieser Synagoge in Colleyville nahe Dallas geschah die Geiselnahme. Keystone

Rabbi Cytron-Walker sagte, in der letzten Stunde der Geiselnahme habe sich die Lage verschlechtert. Der Täter habe nicht bekommen, was er wollte. «Es sah nicht gut aus», erzählte der Rabbi. «Wir hatten grosse Angst.» Als sich die Gelegenheit geboten habe, seien sie geflüchtet.

Der Geiselnehmer drang nach Angaben des Rabbis nicht gewaltsam in die Synagoge ein. Er klopfte an eine Tür und bat um Einlass. Cytron-Walker sagte, er habe den Mann hereingelassen, ihm einen Tee gemacht und sich mit ihm unterhalten. In diesem Moment sei ihm nichts Verdächtiges aufgefallen. Erst bei dem anschliessenden Gottesdienst, als er mit dem Rücken zum Mann gestanden habe, habe er das Klicken seiner Waffe gehört.

Zwei Männer in Grossbritannien verhaftet

Die Bundespolizei FBI hat den Geiselnehmer als britischen Staatsbürger identifiziert und nach eigenen Angaben Ermittlungen «mit globaler Reichweite» zum Motiv und möglichen Kontakten des Mannes gestartet.

Ein mögliches Motiv: Aafia Siddiqui

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US-Medien hatten unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, der Mann habe die Freilassung der pakistanischen Wissenschaftlerin Aafia Siddiqui aus einem nahe gelegenen Gefängnis in Texas erreichen wollen. Siddiqui war im Juli 2008 im afghanischen Ghasni festgenommen und 2010 wegen eines Angriffs auf US-Soldaten in Afghanistan von einem US-Bundesrichter zu 86 Jahren Haft verurteilt worden. Ihr Name wurde von US-Behörden auf eine Liste von Verdächtigen gesetzt, die mit Al-Kaida-Terroristen in Verbindung stehen könnten.

Nach der Geiselnahme in Texas nahm die Anti-Terror-Polizei in Grossbritannien zwei junge Männer fest. Die beiden Teenager seien im Süden Manchesters gefasst worden und würden nun vernommen, teilte die zuständige Ermittlungsbehörde in der Nacht zu Montag über Twitter mit. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt gegeben.

Die «Washington Post» berichtete am Montag unter Berufung auf Ermittlerkreise, der Geiselnehmer von Colleyville sei Ende Dezember per Flugzeug in die USA eingereist. US-Präsident Joe Biden hatte am Sonntag gesagt, man gehe derzeit davon aus, dass der Mann seine Waffen auf inoffiziellem Weg gekauft habe. Biden bezeichnete die Tat als «Terrorakt».

SRF 4 News, 16.01.2022, 01:30 Uhr;

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