Es ist die grösste Investition der USA in Wissenschaft und Forschung seit Jahrzehnten: Fast 250 Milliarden Dollar wollen die Vereinigten Staaten in den Technologiesektor und die Forschung investieren. Der Senat hat dem Plan am Dienstag mit deutlicher Mehrheit zugestimmt, der Entscheid im Repräsentantenhaus steht noch aus.
Wenn es um die Frage geht, wer den USA punkto Forschung und Technologieentwicklung gefährlich werden kann, wird an erster Stelle immer China genannt, das hier sehr viel investiert.
Es ist ein Wettrennen vor allem zwischen China, Europa und USA in diesen Zukunftstechnologien.
Neben einigen anderen Ländern im asiatischen Raum, darunter Taiwan, passiere aber auch in Europa einiges, sagt der Politologe Christian Lammert, Professor für die Innenpolitik Nordamerikas am John-F.-Kennedy-Institut in Berlin. «Es ist momentan ein richtiges Wettrennen am Laufen, wer die Zukunftstechnologien produzieren kann und damit auch einen Vorsprung hat in der ökonomischen und technischen Entwicklung», sagt Lammert.
USA müssen wieder aufholen
Die USA hätten dabei immer noch eine ganz gute Position, wie dies gerade die Covid-Pandemie gezeigt habe, wo in Kooperation mit Europa auch amerikanische Unternehmen den Impfstoff entwickelt hätten, so Lammert.
Die Vereinigten Staaten hätten allerdings in den letzten vier Jahrzehnten extrem an Boden verloren, weil der Staat nicht mehr als Akteur in den Entwicklungsprozessen dominant gewesen sei und das dem Markt überlassen habe.
Die USA haben in den letzten 40 Jahren extrem an Boden verloren.
Anders in den 1950er- und 1960er-Jahren, als insbesondere für militärische Zwecke sehr viel Grundlagenforschung betrieben wurde. Davon profitierten dann auch alle anderen. Zu denken ist da laut Lammert etwa an die Technologie der Smartphones, wo zuerst alles von Staat und Militär entwickelt und dann von den privaten Firmen weiterentwickelt worden sei.
Die Biden-Administration versucht nun wieder, die staatliche Forschung und Technologieentwicklung auszubauen, um den Rückschritt auszugleichen.
Klimatechnologie als wichtiger Aspekt
Entsprechend wichtig sei der Senatsentscheid zugunsten der Zukunftstechnologie, so der Politologe. Immer mehr elektronische Geräte würden gebraucht: «Hier ist der Kampf: Wer kann diese Technologie und auch die nötigen Ressourcen aufbieten?» Auch die ganze Klima-Technologie hänge massgeblich davon ab. Wer Marktführer sei, werde auch seine Stellung als ökonomische Supermacht behalten.