Papst Franziskus hat am Wochenende 20 neue Kardinäle ernannt.
Ausserdem hat er am Grab jenes Papstes gebetet, der als erster in der Kirchengeschichte freiwillig zurückgetreten ist.
Franziskus heizt so zum heutigen Start der Kardinalsversammlung die Gerüchte rund um einen möglichen Rücktritt an.
Vatikan-Beobachter halten einen solchen Schritt aber derzeit für unwahrscheinlich. Aber: Auch Papst Benedikt XVI. betete wenige Jahre vor seinem Amtsverzicht im Jahr 2013 an diesem Grab. Dieser Besuch wurde später als stille Rücktrittsankündigung interpretiert.
Am Sonntag flog der Papst per Hubschrauber in die italienische Stadt L'Aquila. Er traf dort Hinterbliebene von Opfern des tödlichen Erdbebens von 2009 und betete am Grab Coelestins V. in der Basilika Santa Maria di Collemaggio. Papst Coelestin V. legte 1294 als erster Papst freiwillig und zu Lebzeiten sein Amt nieder.
«Ihr habt viel durch das Erdbeben erlitten und als Volk versucht ihr, wieder aufzustehen», sagte der 85-Jährige in der anschliessenden Messe zu den Hinterbliebenen des Erdbebens. Franziskus reiste anlässlich des Festes der Vergebung an, eine seit Hunderten Jahren gefeierte Tradition, zu der über mehrere Tage Tausende Pilger kommen.
Diese Päpste sind zurückgetreten – oder mussten gehen
Neue Kardinäle
Mit der Ernennung von 20 neuen Kardinälen nahm Papst Franziskus zumindest schon mal spürbar Einfluss auf die Zukunft der katholischen Kirche. 16 von ihnen dürften in einem Konklave, also einer Papstwahl, ihre Stimme für ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche abgeben, weil sie noch nicht die vorgeschriebene Altersgrenze von 80 Jahren überschritten haben.
Auffällig war, dass der Papst zahlreiche Amtsträger aus Diözesen nicht berücksichtigte, die traditionell irgendwann Kardinäle werden. Stattdessen berief er auch Männer aus Osttimor, Singapur und der Mongolei. Deutsche wurden am Samstag nicht zu neuen Kardinälen ernannt.
Jorge Mario Bergoglio – so heisst der Pontifex mit bürgerlichem Namen – schloss einen Rücktritt zu Lebzeiten bislang nicht aus.
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