- Das Londoner Strafgericht hat sein Urteil im Fall der getöteten Abgeordneten und Brexit-Gegnerin Jo Cox gefällt.
- Es verurteilte einen arbeitslosen Gärtner wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Möglichkeit auf Bewährung.
- Der 53-Jährige hatte Cox bei einer Bürgersprechstunde in der Nähe von Leeds mit Schüssen und Messerstichen attackiert. Bei seinem Angriff schrie er «Britain first» (Grossbritannien zuerst).
Lange brauchten die zwölf Geschworenen nicht, um sich zu einigen. Nach 90-minütiger Beratung stand für sie fest: Der arbeitslose Gärtner, der die britische Abgeordnete Jo Cox getötet hatte, ist des Mordes schuldig zu sprechen. Das Londoner Strafgericht verurteilte ihn im Anschluss zu einer lebenslangen Haftstrafe – ohne Möglichkeit auf Bewährung.
Der 53-Jährige hatte die 41-jährige Abgeordnete Cox genau eine Woche vor dem historischen Brexit-Votum in ihrem Wahlkreis in der Nähe der Stadt Leeds attackiert. Cox nahm gerade an einer Bürger-Sprechstunde teil. Der Angreifer rief «Britan first (Grossbritannien zuerst)», gab mehrere Schüsse auf die zweifache Mutter ab und stach zudem auf sie ein. Ein Mann, der Cox zu Hilfe kommen wollte, wurde zudem schwer verletzt.
Richter behält letztes Wort
Das Verbrechen hatte die Briten zutiefst schockiert: Der Brexit-Abstimmungskampf war nach dem Mord vorübergehend ausgesetzt worden. Cox hatte sich stets für einen Verbleib Grossbritanniens in der EU und für die Rechte von Flüchtlingen stark gemacht.
Bei einer ersten gerichtlichen Vernehmung sagte der Angeklagte auf die Frage, wie er heisse: «Tod den Verrätern, Freiheit für Grossbritannien.» Zu der Tat oder den Motiven äusserte er sich nicht. Der Mann soll in seiner Wohnung Nazi-Andenken gehortet haben.