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Gewalt in Charlottesville Trump: «Rassismus ist böse»

Nun also doch: Zwei Tage nach den Ausschreitungen verurteilt US-Präsident Donald Trump die rechte Gewalt in Charlottesville.

  • Zwei Tage nach den gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Kundgebung von Rassisten in Charlottesville hat US-Präsident Donald Trump Rassismus und Neonazismus verurteilt.
  • Neonazis, der Ku Klux Klan oder andere Gruppen voller Hass hätten keinen Platz in Amerika, sagte Trump in Washington in einem eigens anberaumten Statement vor Medien.

«Rassismus ist böse und diejenigen, die in seinem Namen Gewalt anwenden, sind Kriminelle und Verbrecher», sagte Trump. Dem US-Präsidenten war überparteilich vorgeworfen worden, sich nach den Vorkommnissen von Charlottesville nicht eindeutig geäussert zu haben.

Weil er zunächst von «Gewalt von vielen Seiten» gesprochen und Rassisten nicht explizit beim Namen genannt hatte, war er unter erheblichen Druck geraten.

«Es kommt nicht auf die Hautfarbe an», sagte Trump. Die Attacke eines jungen Mannes mit einem Auto, bei der am Samstag eine Frau ums Leben gekommen war, nannte der Präsident Trump «rassistisch». Amerika müsse auf solchen Hass mit Liebe antworten, Stärke zeigen und aufs Neue zusammenkommen.

Trotz wachsender Kritik hatte der US-Präsident eine klare Schuldzuweisung an Rechtsextreme wegen der Gewalt in Charlottesville vermieden. Im Gegensatz dazu verurteilten hochrangige US-Regierungsvertreter den Angriff eines mutmasslichen Rechtsextremisten mit einem Auto auf eine Gruppe Gegendemonstranten scharf.

Justizminister Jeff Sessions sprach von «einheimischem Terrorismus», Vizepräsident Mike Pence von «gefährlichen Randgruppen».

Die Ereignisse in Charlottesville:

  • Zu dem Aufmarsch in Charlottesville hatten mehrere Gruppierungen vom extrem rechten Rand aufgerufen – unter ihnen der rassistische Ku Klux Klan und die Alt-Right-Bewegung, die Trump im Präsidentschaftswahlkampf unterstützt hatte.
  • Bei der Kundgebung kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten.
  • Ein Kundgebungsteilnehmer raste mit einem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten und tötete eine Frau. 19 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
  • Auch ein Polizeihelikopter ist während der Proteste abgestürzt. Zwei Beamte kamen dabei ums Leben. Die Ursache für den Absturz ist noch unklar.

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