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Gipfel in Grossbritannien Nato-Staaten erhöhen die Einsatzbereitschaft

Ab 2020 sollen im Krisenfall 25'000 Soldaten innert 30 Tagen einsatzbereit sein.

Nato erhöht Einsatzbereitschaft: Die Nato hat nach eigenen Angaben ihre Ziele zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft von Streitkräften erreicht. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Abschluss des Jubiläumsgipfels in London mitteilte, haben die Bündnisstaaten zusätzliche 30 Einheiten von Heer, Luftwaffe und Marine so trainiert und ausgerüstet, dass sie ab 2020 im Fall einer Krisensituation innerhalb von höchstens 30 Tagen einsatzbereit wären. Insgesamt soll es um rund 25'000 Soldaten, 300 Flugzeuge und mindestens 30 Kriegsschiffe gehen.

Neuer Nato-Gegner gefunden: Stoltenberg lenkte die Aufmerksamkeit während des Gipfels auf das Bedrohungspotenzial Chinas. «China ist jetzt das Land auf der Welt, das nach den USA am meisten Geld für Verteidigung ausgibt», sagt der Generalsekretär. Der Aufstieg Chinas sei Chance und Herausforderung zugleich. Die mittel- und osteuropäischen Nato-Staaten sehen den Gegner vor allem in Russland.

Alle gegen Macron: Der Gipfel wird allerdings von Ärger über Äusserungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron überschattet. Dieser hatte die Allianz jüngst als hirntot bezeichnet. US-Präsident Donald Trump hatte Macron dafür am Dienstag gemassregelt und die Äusserungen respektlos, gefährlich und beleidigend genannt.

Macron beharrt auf Position: Trotz Kritik von aller Seite beharrt Macron auf seiner Position und forderte die Fortsetzung einer «echten Strategiedebatte» unter anderem mit Blick auf das Ende des atomaren Abrüstungsvertrags INF.

Was sonst noch besprochen wurde: Neben China und Russland ist die Rüstungskontrolle sowie die Bemühungen um eine fairere Lastenteilung innerhalb des Bündnisses ein Thema am Nato. Deutschland steht vor allem bei Trump immer wieder in der Kritik wegen zu geringer Verteidigungsausgaben. Thema waren auch die Drohungen der Türkei, eine Weiterentwicklung von Nato-Verteidigungsplänen für Osteuropa zu blockieren, wenn nicht im Gegenzug mehr Unterstützung von Bündnispartnern im Kampf gegen militante Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK kommt.

Erdogan und Trump treffen sich: Trump und Erdogan haben sich am Rande des Nato-Gipfels in London getroffen. Die beiden Staatschefs hätten darüber gesprochen, wie wichtig es sei, dass die Türkei ihre Bündnisverpflichtungen erfülle, hiess es in einer Erklärung des Weissen Hauses.

Johnson will nicht mit Trump aufs Bild: Der britische Premier Johnson hielt sich als Gastgeber weitgehend im Hintergrund. Auf die Frage eines Journalisten, warum er zunächst offensichtlich nicht mit Trump abgelichtet werden wollte, reagierte Johnson ausweichend: Er werde sich mit jedem möglichen Staatschef fotografieren lassen. Vor dem Gipfel hatte Johnson Trump vor Einmischung in den Wahlkampf in Grossbritannien gewarnt. Trump twitterte am Morgen, er habe am Abend zuvor mit Johnson über «zahlreiche Themen» wie Nato und Handel gesprochen. Zu zweit vor die Presse waren sie nicht getreten.

Lästereien über Trump? Danach sieht es zumindest auf einem Video mit Gesprächsfetzen zwischen dem kanadischen Regierungschef Justin Trudeau, Johnson und Macron aus. Der Clip wurde auf Twitter bis Mittwochmittag mehr als sechs Millionen Mal geklickt.

Das ist im Video zu sehen

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Das Gespräch ist sehr schlecht zu verstehen und der Zusammenhang ziemlich undurchsichtig. Zu sehen ist ein lachender Johnson, der Macron fragt: «Sind Sie deshalb zu spät gekommen?» – Darauf schaltet sich ein gut gelaunter Trudeau ein: «Er war zu spät dran, weil er eine 40-minütige Extra-Pressekonferenz eingelegt hat.» Nach einem Schnitt sagt Trudeau: «Ich habe gesehen, wie seinem Team die Kinnlade auf den Boden gefallen ist.» Dazu macht Trudeau eine entsprechende Geste. Auch der niederländische Regierungschef Mark Rutte und die Tochter von Queen Elizabeth II., Prinzessin Anne, beteiligten sich an der Unterhaltung.

Was Johnson und Trudeau genau meinten, blieb unklar. Der Name des US-Präsidenten ist nicht zu hören. Die Aussagen wurden jedoch als Anspielung auf eine Pressekonferenz von Trump und Macron vor dem Nato-Gipfel interpretiert, die Trump spontan ausdehnte und bei der Streit zwischen beiden deutlich wurde.

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