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Gipfeltreffen in Usbekistan Putin trifft erstmals seit Kriegsbeginn auf Xi

  • Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin sind im usbekischen Samarkand zusammengetroffen.
  • Die beiden Präsidenten bekräftigten bei dem Treffen die gegenseitige Zusammenarbeit.
  • Das Treffen am Rande des zweitägigen Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) ist die erste Begegnung der beiden Staatsführer seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine.

Der chinesische Präsident versicherte seinem russischen Amtskollegen, dass China seine Rolle als «Grossmacht» mit seinem Nachbarn Russland wahrnehmen wolle. «China ist bereit, mit Russland zusammenzuarbeiten, um seiner Verantwortung als Grossmacht gerecht zu werden, eine führende Rolle zu spielen und Stabilität und positive Energie in eine von Chaos durchzogene Welt zu bringen», sagte Xi am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO).

Xi Jingping beim Treffen mit seinem Amtskollegen Putin.
Legende: Xi Jingping beim Treffen mit seinem Amtskollegen Putin. Imago/Alexandr Demyanchuk

Russlands Präsident Putin hat Xi derweil seine Unterstützung in der Taiwan-Frage zugesichert und sich für Pekings Rückhalt in der Ukraine-Krise bedankt. Laut der Nachrichtenagentur Interfax dankte Putin seinem Gegenüber für die «ausgewogene Position» Chinas in dem Konflikt.

Wladimir Putin auf der gegenüberliegenden Seite des Verhandlungstisches.
Legende: Wladimir Putin auf der gegenüberliegenden Seite des Verhandlungstisches. Imago/Alexandr Demyanchuk

«Wir verstehen Ihre Fragen und Sorgen diesbezüglich und sind natürlich bereit, im Verlauf des heutigen Treffens unsere Position zu dieser Frage ausführlich darzustellen, obwohl wir auch schon vorher darüber geredet haben», sagte der Kremlchef.

Erstes Treffen seit Kriegsbeginn

Es war ihr erstes Treffen seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Es war auch die erste Auslandsreise von Präsident Xi seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie.

USA appellieren an China

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Das Weisse Haus forderte China dazu auf, Moskau in seinem Krieg gegen Kiew nicht zu unterstützen. Man solle sich gegen Moskaus Aggression in der Ukraine verbünden und nicht an der Seitenlinie bleiben.

«Wir denken nicht, dass irgendjemand am Rande stehen sollte», sagte der Sprecher des Weissen Hauses, John Kirby, in einem Interview mit CNN. «Die ganze Welt sollte sich gegen das, was Herr Putin tut, aufstellen». Dies sei nicht der richtige Zeitpunkt, um nun mit Putin wie gewohnt Geschäfte zu machen.

Es bleibe abzuwarten, inwieweit China den Krieg Russlands unterstützen werde, so Kirby weiter. Zugleich betonte er, dass Peking derzeit weder Putin unterstütze noch gegen Russland-Sanktionen verstosse.

Der SCO, die als Gegengewicht zum westlichen Einfluss aufgebaut wurde, gehören China, Russland, vier zentralasiatische Staaten (Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan) sowie Indien und Pakistan an.

Die Beziehungen zwischen Peking und Moskau waren während des Kalten Krieges turbulent, doch in den letzten Jahrzehnten haben sich die beiden Länder deutlich angenähert, um eine gemeinsame Front gegen den Einfluss der USA zu bilden.

So weigert sich China seit der Intervention Russlands vom 24. Februar, das Wort «Invasion» zu verwenden, um die von Moskau in der Ukraine eingeleitete Militäroperation zu beschreiben. Die chinesische Regierung hat die russische Invasion nie verurteilt und gibt den USA und der Nato die Schuld an dem Konflikt.

Putin trifft am Freitag Erdogan

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Mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wollte Putin an diesem Freitag über die Umsetzung des Getreideabkommens sprechen, mit der Moskau nicht zufrieden ist. Die Türkei ist Vermittler in dem Deal, der die ukrainischen Seehäfen nach monatelanger russischer Seeblockade entsperrt hat. Die Wiederaufnahme ukrainischer Getreideausfuhren soll die weltweite Lebensmittelkrise entspannen.

Tagesschau, 15.9.2022, 12:45 ; 

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