- Bei einem Angriff vor einer Synagoge in Manchester sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Drei weitere Personen wurden verletzt und befinden sich in einem ernsthaften Zustand.
- Eine weitere Person, bei der es sich vermutlich um den Täter handelt, ist von der britischen Polizei erschossen worden.
- Die Ermittler gehen von einer Terrortat aus. Der Angriff ereignete sich am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur.
Wie die Polizei mitteilte, war ein Auto am Morgen in eine Gruppe von Menschen vor der Synagoge im Norden Manchesters gelenkt worden, ein Mann wurde zudem durch ein Messer verletzt. Auf Bildern vom Ort des Geschehens waren zahlreiche Rettungswagen und schwer bewaffnete Polizisten zu sehen. Die Polizei leitete die sogenannte Operation Plato ein – die Reaktion auf einen Terrorangriff.
Die Polizei bestätigte inzwischen den Tod des Verdächtigen, der einige Zeit nicht bestätigt werden konnte «aufgrund von Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit verdächtigen Gegenständen, die er bei sich trug». Rettungskräfte und ein Bombenräumkommando waren hinzugezogen worden.
Laut Polizei handelt es sich beim mutmasslichen Täter um einen 35-jährigen britischen Staatsbürger mit syrischen Wurzeln. Nähere Angaben zu dessen Hintergrund gab es zunächst aber nicht. Drei Personen wurden laut dem Leiter der Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei, Assistant Commissioner Laurence Taylor, im Zusammenhang mit den Ermittlungen festgenommen.
Charles und Camilla «zutiefst schockiert»
Der britische König Charles und Königin Camilla seien «zutiefst schockiert und betrübt von der Nachricht über den furchtbaren Angriff in Manchester, vor allem an so einem bedeutenden Tag für die jüdische Gemeinschaft», zitierte die britische Nachrichtenagentur PA eine Mitteilung des Palasts. Ihre Gedanken und Gebete seien bei all denen, die von dem entsetzlichen Vorfall betroffen seien.
Auch der britische Premierminister Keir Starmer zeigte sich entsetzt. «Die Tatsache, dass sich dies am Jom Kippur ereignete, dem heiligsten Tag im jüdischen Kalender, macht es umso furchtbarer», sagte er einer Mitteilung zufolge. Er reiste vorzeitig vom Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPC) in Kopenhagen ab, um eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra zu leiten.
Mehr Schutz für Synagogen im Land
Starmer sagte zusätzlichen Polizeischutz für Synagogen im ganzen Land zu. «Wir werden alles tun, um unsere jüdische Gemeinschaft zu schützen», sagte er am Flughafen in Kopenhagen.
Die israelische Botschaft in London verurteilte den Angriff und bezeichnete die Tat in einem Social-Media-Beitrag als «abscheulich und zutiefst erschütternd».
Bundesrat Ignazio Cassis sprach im Namen der Schweiz den Opfern und deren Familien sein tiefstes Beileid aus.