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Grüne wollen in die Landesregierung
Aus Echo der Zeit vom 15.10.2018. Bild: Keystone
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Grüner Höhenflug in Bayern «Auch andere sollten Herz statt Hetze zum Motto machen»

Pro-europäisch und flüchtlingsfreundlich – und damit zweitstärkste Kraft im Freistaat. Ein starkes Zeichen, findet Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze.

Bayern hat gewählt – und die Wahl hat es in sich. Die CSU bleibt zwar stärkste Partei, stürzt aber ab und verliert die absolute Mehrheit. Die Grünen werden zweitstärkste Partei mit 17,5 Prozent Wähleranteil. Wer wird Bayern in Zukunft regieren? Die Grünen zeigen sich bereit für eine schwarz-grüne Koalition. Spitzenkandidatin Katharina Schulze wertet den Erfolg Ihrer Partei als Zeichen dafür, dass man auch mit einer pro-europäischen Politik punkten kann.

Katharina Schulze

Katharina Schulze

Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen

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Katharina Elisabeth Schulze (geb. 1985) gehört seit der Landtagswahl in Bayern 2013 dem Bayerischen Landtag an und ist seit 2017 eine der beiden Vorsitzenden der Fraktion der Grünen.

SRF News: Wie realistisch ist es, dass die CSU mit Ihnen und Ihrer Partei regieren will?

Katharina Schulze: Das Wahlergebnis zeigt, dass die Menschen eine Veränderung wollen. Sie wollen eine andere Politik, und in meinen Augen wollen sie auch eine andere Regierung. Wir Grünen haben alle unsere Wahlziele erreicht: Wir sind zweistellig, sind zweitstärkste Kraft geworden und haben die absolute Mehrheit der CSU beendet.

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Die Grünen haben allen Grund zum Feiern
Aus SRF News vom 15.10.2018.
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Der Wunsch nach Veränderung in der Bevölkerung kann und darf von den anderen Parteien nicht mit einem «Weiter so!» beantwortet werden. Wir Grünen sind bereit Verantwortung für dieses Land zu übernehmen. Mit uns kann man immer über eine ökologische und gerechte Politik reden, nicht aber über eine anti-europäische und autoritäre.

Sie wären also bereit. Aber ist es die CSU auch?

Ich kann nicht für die CSU sprechen. Sie hat derzeit selbst einiges zu besprechen, weil sie massiv an Wählerinnen und Wählern verloren hat. Und sie hat die absolute Mehrheit verloren, was die Partei auch immer als ihr grosses Ziel ausgegeben hat. Sie ist jetzt erst einmal mit sich selber beschäftigt und ich bin auch nicht die richtige Ansprechperson, um ihnen Ratschläge zu erteilen.

Ministerpräsident Markus Söder sagte bereits gestern, dass er eine Koalition mit den Freien Wählern bevorzuge, weil diese der CSU inhaltlich viel näher stehen. Sie selber sagten einmal, dass Sie nicht in die Politik gegangen seien, um im Schönheit zu sterben. Jetzt droht Ihnen aber genau das.

Der Wahlabend war erst gestern. Warten wir doch erst einmal die nächsten Tage ab. Unabhängig davon kann ich für die Grünen und mich selber versprechen, dass wir weiterhin voller Leidenschaft, Zuversicht und mit konkreten Ideen daran arbeiten werden, dieses wunderschöne Land besser zu machen und zusammen mit den Menschen eine gute Zukunft zu gestalten.

Ich würde mich freuen, wenn andere Parteien die Zeichen der Zeit erkennen und «Herz statt Hetze» zu ihrem Motto machen würden.

Wir nehmen den Rückenwind aus der Wahl mit. Man sieht, dass man mit einem pro-europäischen Kurs gute Ergebnisse einfahren kann. Ich würde mich freuen, wenn andere Parteien die Zeichen der Zeit erkennen und «Herz statt Hetze» zu ihrem Motto machen würden.

Erste Analysen nach der Wahl haben gezeigt, dass die Grünen Stammwählerinnen und -wähler der CSU und SPD zu ihnen holen konnten. Dazu in etwa gleich viele Stimmen von links wie von rechts. Wie erklären Sie sich das?

Das zeigt sehr deutlich, dass wir Grünen die einzige Partei sind, die in diesen unruhigen Zeiten einen klaren Kurs fahren und die Wählerinnen und Wähler das gut finden. Ich finde es aber besonders schön, dass uns dieses Mal viele Nichtwähler gewählt haben. Wir haben im Wahlkampf eine klare Haltung vertreten. Das hat verfangen.

Dass Sie Stimmen von CSU und SPD holen heisst auch, dass Ihre Stärke auf der Schwäche der anderen beruht.

Unser Erfolg basiert darauf, dass wir von Anfang an klar inhaltlich und bezüglich unserer Haltung waren. Ausserdem sind wir kommunal stark verankert in Bayern. Wir haben zwei Landräte und mehrere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Das Wahlergebnis zeigt sehr deutlich, dass wir nicht nur in den Städten gewonnen haben, sondern auch auf dem Land tolle Ergebnisse eingefahren haben. Im Schnitt immer rund 15 Prozent. Das ist ein wahnsinniger Erfolg und zeigt, dass wir mit unserer Haltung und unseren Konzepten in ganz Bayern punkten konnten.

Das Gespräch führte Simone Hulliger.

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