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«Hände weg von Afrika» Papst startet Afrikareise mit klarem Friedensappell

  • Papst Franziskus hat zu Beginn seiner Afrikareise in Kongo appelliert, sich für Frieden und ein Ende der blutigen Konflikte einzusetzen.
  • Er verurteilte zudem den «wirtschaftlichen Kolonialismus, der das Land und den ganzen Kontinent erstickt».
  • Viele Länder, die mit Afrika Geschäfte machen würden, seien von Gier getrieben.

«Die Gewalt und der Hass dürfen bei niemandem mehr Platz im Herzen oder auf den Lippen haben, denn sie sind menschenfeindliche und antichristliche Gefühle, die die Entwicklung lähmen und uns in eine dunkle Vergangenheit zurückführen», sagte der Argentinier in der Hauptstadt Kinshasa vor Staatschef Félix Tshisekedi und Ehrengästen.

Der Kongo wird seit Jahrzehnten von Konflikten gebeutelt. Zuletzt eskalierte die Gewalt vor allem im Osten des Landes, wo Rebellen vermehrt Anschläge verübten und viele Menschen töteten.

Papst: neue Art von Kolonialismus

Franziskus erinnerte in seiner ersten öffentlichen Rede in Kinshasa aber auch daran, dass das Leid in Afrika häufig von aussen kommt: «Es ist tragisch, dass diese Gegenden und der afrikanische Kontinent im Allgemeinen immer noch unter verschiedenen Formen von Ausbeutung leiden.»

Nach dem politischen Kolonialismus hat sich nämlich ein ebenso versklavender wirtschaftlicher Kolonialismus entfesselt.
Autor: Papst Franziskus

«Nach dem politischen Kolonialismus hat sich nämlich ein ebenso versklavender wirtschaftlicher Kolonialismus entfesselt.» Deshalb könne der Kontinent nicht von seinen Ressourcen und Bodenschätzen profitieren. «Hände weg von der Demokratischen Republik Kongo, Hände weg von Afrika!», forderte Franziskus. «Die Erstickung Afrikas muss aufhören: Es ist kein Bergwerk, das ausgebeutet, und kein Boden, der zur Plünderung freigegeben ist. Afrika möge selbst der Protagonist seines Schicksals sein!»

Tausende jubeln Papst Franziskus in seinem Gefährt zu.
Legende: Papst Franziskus wurde bei seiner Fahrt in die Innenstadt von tausenden Menschen empfangen. Reuters/Vatican Media

Vor der Rede im Präsidentenpalast war Franziskus vom Flughafen in die Innenstadt gefahren – Hunderttausende Menschen waren dabei kilometerlang Spalier gestanden und hatten dem Oberhaupt der Katholiken und dessen Tross begeistert zugejubelt. Am Mittwoch feiert Franziskus auf einem Militärflughafen eine öffentliche Messe, zu der dann mehr als eine Million Gläubige erwartet werden.

Franziskus bleibt bis Freitag in Kinshasa, dann geht es weiter in den Südsudan. Die Rückkehr nach Rom steht am Sonntag an. Bei dem Besuch der beiden von Armut, Konflikten und Naturkatastrophen geplagten Länder in Zentral- und Ostafrika will Franziskus den Menschen etwas Hoffnung vermitteln und für den Frieden werben. Wegen der sehr fragilen Sicherheitslage bleibt der Papst im Kongo in der Hauptstadt Kinshasa.

Tagesschau, 31.01.2023, 19:30 Uhr ; 

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