Am 9. April soll John Bolton den bisherigen nationalen Sicherheitsberater McMaster offiziell ablösen.
Nach Angaben des Weissen Hauses war die Entlassung von McMaster eine gemeinsame Entscheidung.
Über die Ablösung des Drei-Sterne-Generals war seit einiger Zeit spekuliert worden.
US-Präsident Donald Trump trennt sich von seinem nationalen Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster. Er werde durch den früheren US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton ersetzt, gab der Präsident via Twitter bekannt.
Über eine Ablösung des Drei-Sterne-Generals McMaster wurde seit Wochen spekuliert. Der hochdekorierte 55-jährige Soldat kam ins Amt, weil der von Trump höchst geschätzten Sicherheitsberater Michael Flynn – auch er ein Ex-General – im Februar 2017 jäh zurücktreten musste. McMaster gilt als hochintelligent, sehr belesen und vergleichsweise moderat. Trump und er sollen sich aber persönlich nie gut verstanden haben.
Dritter Sicherheitsberater
Die Amtsübergabe ist demnach für den 9. April geplant. McMaster habe eine herausragende Arbeit geleistet und werde immer sein Freund bleiben, so Trump.
McMaster, der noch General der US-Streitkräfte ist, gab bekannt, im Sommer auch aus dem Militär auszuscheiden. Nach Angaben des Weissen Hauses war es eine gemeinsame Entscheidung. McMaster habe dem Land mehr als 30 Jahre lang gedient. Trump hob seine Verdienste für neue Partnerschaften im Nahen Osten, im Kampf gegen den IS und bei der Nordkorea-Strategie hervor.
«Kampfhund» und «Abschaum»
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Der Mann mit dem markanten Schnauzbart passt zu Donald Trump: John Bolton, der neue Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, nimmt kein Blatt vor den Mund. Schon unter der Präsidentschaft George W. Bushs war Bolton eine lautstarke Stimme der Rechten - und einer der glühendsten Verfechter eines US-Einmarsches in den Irak. Im Gegensatz zu Bush bereut er diesen Schritt bis heute nicht.
Bolton gilt durchaus als Fachmann. 2005 zum US-Botschafter bei den Vereinten Nationen ernannt, wird der Sohn eines Feuerwehrmannes aus Baltimore und Absolvent der Elite-Universität Yale für seine Intelligenz und seinen Dickkopf geschätzt. Und als hartnäckiger Verfechter eines amerikanischen Nationalismus. Der UNO-Sicherheitsrat dürfte eigentlich nur mit einer Nation besetzt werden, sagte er einmal: natürlich mit den USA. Die EU hält er für eine «abgestumpfte Bürokratie».
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur bezeichnet den Liebhaber schwerer Motorräder wegen seiner reisserischen Thesen einmal als «menschlichen Abschaum». Erst kürzlich hat sich Bolton wieder für einen Präventivschlag der USA gegen Nordkorea ausgesprochen.
Die «Los Angeles Times» beschrieb ihn als «neokonservativen Kampfhund». Als George W. Bush ihn zum UNO-Botschafter machte, schrieben 100 US-Diplomaten einen Brief an die Senatoren und forderten sie auf, der Nominierung nicht zu folgen.
Der republikanische Senator Rand Paul unterstellte Bolton, dieser sei «besessen, praktisch jeden Fehler zu wiederholen, den die US-Aussenpolitik in den vergangenen 15 Jahren begangen hat».
Bolton wird bereits der dritte Nationale Sicherheitsberater in der erst gut ein Jahr andauernden Amtszeit Donald Trumps. Nach nur wenigen Tagen im Amt hatte Michael Flynn im Zuge der Russland-Affäre gehen müssen, nachdem er die Unwahrheit gegenüber Vizepräsident Mike Pence gesagt hatte.
Aussenpolitischer Hardliner
Der 69-jährige Bolton gilt als aussenpolitischer Falke und als Verfechter eines harten aussenpolitischen Kurses, etwa gegen Russland. Er hat sich für militärische Gewalt gegen den Iran oder Nordkorea ausgesprochen.
Die Personalie ist die zweite binnen weniger Tage, bei der Trump ein moderates Mitglied seiner Regierung durch einen Falken ersetzt. Erst vor kurzem hatte er sich von Aussenminister Rex Tillerson getrennt. Nachfolger soll der erklärte Iran-Kritiker Mike Pompeo werden, bisher Direktor des Geheimdienstes CIA.
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